Halle beteiligt sich an Baumesse in Kuba

von 18. Oktober 2002

Mit ihrer Messebeteiligung will die Stadt Halle (Saale), deren Altstadtumbau und -sanierung weltweit für Aufmerksamkeit sorgt, den Kubanern ihre Erfahrungen und das Know-how der Stadtplanung und des Stadtumbaus sowie die marktorientierte Entwicklung und Stadtsanierung nach der Wende für die weitere Stadterneuerung Havannas zur Verfügung stellen. Die Stadt Halle als größte Stadt Sachsen-Anhalts hat in den zurückliegenden zwölf Jahren ihre Altstadt kontinuierlich entwickelt und saniert. Speziell die Mitarbeiter des Fachbereiches Stadtentwicklung und -planung haben sich auf diesem Gebiet ein breites Fachwissen angeeignet. Zu diesem Know-how gehören speziell die Entwicklung, Planung, Finanzierung, Koordinierung und Gestaltung historischer und sozialistisch-moderner Gebäude in der Altstadt. Ein weiteres Betätigungs- beziehungsweise Entwicklungsgebiet stellt die Sanierung der Altindustriestandorte in Halle dar. Dazu zählen die Entwicklung innerstädtischer Brachflächen, die Sanierung denkmalgeschützter Altindustriehallen sowie die Straßensanierung. Beide Stadtgebiete trifft man größtenteils auch in Havanna an. Die Hauptstadt Kubas, in deren Altstadt heute noch 72 000 Menschen leben, ist in das Weltkulturerbe der Vereinten Nationen aufgenommen worden und bereits zu etwa einem Drittel saniert. Die Gesamtinvestitionen in der Altstadt betrugen bisher etwa 100 Millionen Dollar. In den vergangenen acht Jahren seien nach Angaben von Chefrestaurator Eusebio Leal 220 Häuser aus dem 16. bis 20. Jahrhundert instand gesetzt worden. Eine Möglichkeit, das gut funktionierende System der Stadtplanung, wie es in Deutschland praktiziert wird, auch jenseits des “großen Teiches” zu verbreiten, sehen die halleschen Stadtplaner im Erfahrungsaustausch, in der Mithilfe beim weiteren Aufbau von Verwaltung und Organisation sowie in der Erläuterung von Prozessabläufen und deren Regeln. Der Fachbereich Stadtentwicklung und -planung möchte mit diesen Aktivitäten ein Pilotprojekt initiieren, das sowohl die Stadtplanung als auch die Stadtverwaltung international weiter befördern soll.