Ganz leichtes Aufatmen beim Krisenstab der Stadt Halle (Saale). Das Hochwasser ist minimal zurückgegangen. Um 5 Uhr wurde in Trotha ein Pegel von 6,91 Meter gemessen, nachdem er gut 12 Stunden beim Höchststand von 6,92 Meter fest hing, der höchste Stand seit 1946. Der bislang allerhöchste Wert wurde mit mehr als neun Metern im 15. Jahrhundert gemessen.
Gesichert werden konnte die Situation an der Brunnengalerie. Die drei ausgefallenen Brunnen laufen nicht mehr über und werden gehalten. Mittels Tauchpumpen pumpt die Berufsfeuerwehr das Wasser aus diesen Brunnen in die Kanalisation. Für das Finanzamt werden weiterhin Pumpen bereitgestellt.
Zirka 40 Meter hinter dem Hochwasserschöpfwerk am Passendorfer Deich in Richtung Stadt waren an einer Stelle am Deichfuß Wasseraustritte mit Blasenbildungen zu verzeichnen. Dort wurde der Deich mit 3.000 Sandsäcken stabilisiert. Das Schöpfwerk arbeitet im Automatikbetrieb. An einer zweiten Stelle, die bereits mit Sandsäcken gesichert war, wurden an den Seitenrändern leichte Wasseraustritte festgestellt. Diese haben jedoch keine Auswirkung auf die Standsicherheit des Deiches, so die Stadt. Die Deichkontrolleure seien weiter im Einsatz.
Die Sperrung der Straße Am Gimritzer Damm ist angesichts des stagnierenden Wasserpegels um 1.30 Uhr aufgehoben worden. Sechs Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sichern die Trafo-Station an der Eissporthalle entsprechend der Pegelprognosen weiter.
Eine Flächenabschaltung des Altstadtbereiches Pfälzer Straße ist aus Sicht der EVH bis zu einem Wasserstand von 7,10 Meter – Unterpegel Trotha, nicht erforderlich. Inselabschaltungen sind dennoch möglich. Außerdem sind im Bereich der Klaustorvorstadt zahlreiche Keller überflutet und werden leergepumpt.
Die Störungen in der Brachwitzer Straße und Talstraße sind unverändert gegeben.
Sorge bereiten den Einsatzkräften die Tiefgaragen. Nachdem bereits die Parkhäuser am MMZ und am Salzgrafenplatz/Spitze gesperrt wurden, musste nun auch die Tiefgarage "Saalecenter" im Rappenweg vorsorglich gesperrt werden.
