Informationen der Stadt Halle zum Corona-Virus

von 5. April 2020

Das Video mit den Statements finden Sie in Kürze auf halle.de unterAktuelle Clips. Den Livestream zur Pressekonferenz können Sie ebenfalls in Kürze auf unseremYouTube-Kanalverfolgen.

Hier das Statement des Oberbürgermeisters im Wortlaut:

1. Zur medizinischen Situation in der Stadt zum Umgang mit dem Corona-Virus

Infizierte Einwohner der Stadt Halle: 214 (+1)
Geheilte Einwohner: 50 (+-0)
Belegung in den Krankenhäusern in der Stadt: 41 (+8), davon 12 beamtet.

In der Stadt wurden durch die bekannten Einrichtungen gestern 43 Abstriche durchgeführt.
Seit 23. März wurden in der Stadt (inklusive der Krankenhäuser) insgesamt 3.501 Menschen getestet.
Wie sich die weitere Belegung in den Krankenhäusern entwickelt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorausgesagt werden. Aktuell ist die Versorgungslage in den Krankenhäusern stabil, es gibt ausreichend freie Beatmungsplätze. Zudem sind wir in der Lage, noch weitere zusätzliche Intensiv-Betten zu schaffen.

Wir haben jetzt einen Trend, in dem die Verdopplung der Infizierten auf 9 Tage zugeht. Mit Beginn des 13. März haben wir in Halle Schulen, Kitas und Horte geschlossen; zudem wurde der Lehrbetrieb an der Martin-Luther-Universität eingestellt. Seitdem sind auch alle öffentlichen Veranstaltungen im Stadtgebiet untersagt.

Liebe Hallenserinnen, liebe Hallenser: Wir wissen, dass damit von Ihnen sehr viel abverlangt wird – doch die Geduld scheint sich auszuzahlen: Das schnelle und entschlossene Handeln war richtig.

Dennoch spreche ich aktuell noch nicht über die Rückkehr in den Alltag. Denn einen Rückfall müssen wir zwingend verhindern.

Viele Hallenserin und Hallenser befolgen die Regeln. Dafür herzlichen Dank!

Einige wenige meinen, sie müssten sich nicht daran halten. Sie haben leider noch nicht verstanden, dass sie damit sich und andere in Gefahr bringen.

2. Damit kommen wir zur Sicherheit und Ordnung in der Stadt

Die Ordnungskräfte und die Polizei haben gestern 95 Kontrollen durchgeführt und waren den gesamten Tag in der Stadt präsent. Dabei wurden 36 Strafanzeigen gestellt.
Städtische Ordnungskräfte mussten, unterstützt von Polizei und Feuerwehr, zahlreiche Ansammlungen auf der Ziegelwiese auflösen. Hier wurde teilweise trotz unserer Hinweise die Picknick-Decke ausgerollt. Auch Am Kanal und einem Kiosk in der Richard-Wagner-Straße musste die Polizei einschreiten. Hinzu kamen verschiedene Partys in Wohnungen und Hinterhöfen, zum Beispiel in der Ludwig-Wucherer-Straße, in der Thomasius-Straße und in der Elsa-Brändström-Straße.

3. Zur Schutzausrüstung

Weiterhin mangelt es an Schutzausrüstung. Wir versuchen jedoch, diese bei Unternehmen überall auf der Welt zu beschaffen. Aber auch viele Hallenserin und Hallenser beginnen damit, Schutzmasken aus Stoff selbst herzustellen. Diese Eigenproduktion ist dringend erforderlich – am besten zwei oder dreilagig. Große Mengen davon werden in den nächsten Wochen noch gebraucht.
Die Verteilung unserer Bestände unterliegt der Mangelverwaltung. Deshalb können wir nur dort, wo ein nachgewiesener Bedarf unbedingt erforderlich ist unterstützen, zum Beispiel in Krankenhäusern, im Rettungsdienst, in Alten- und Pflegeheimen sowie bei Pflegediensten. Bislang hat der Katastrophenschutzstab Schutzausrüstung an insgesamt 9 Pflegeheime und Pflegedienste ausgegeben.

Liebe Hallenserinnen, liebe Hallenser,
die ersten Mitteilungen von Unternehmen zeigen, dass die Sofort-Hilfe des Landes Sachsen-Anhalt bei den halleschen Unternehmen ankommt. Dafür herzlichen Dank.

Und an alle Unternehmen gerichtet, die bei der Beantragung oder anderen Anliegen Unterstützung brauchen: Bitte wenden Sie sich direkt an Dr. Petra Sachse, die Chefin unserer Wirtschaftsförderung. Sie und ihr Team helfen und beraten mit zentralen Ansprechpartnern. Die Telefonnummern finden Sie auf unserer Internetseite.

Ich möchte mich noch einmal ausdrücklich bei allen Hallenserinnen und Hallensern bedanken, die mithelfen, dass wir gemeinsam den Anstieg der Patientenzahl in den Krankenhäusern verlangsamen können. Dafür kämpfen viele Menschen in unserer Stadt an vielen Orten.

Ich bitte Sie: Bleiben Sie zu Hause, um sich und andere zu schützen.

Verlassen Sie Ihre Wohnung nur aus triftigem Grund.

Bleiben Sie gesund – und allen Erkrankten: Gute Besserung!