Kinderarmut: 38,1 Prozent der Kinder in Halle betroffen

von 8. April 2011

In Sachsen-Anhalt lebt jedes dritte Kind unter 15 Jahren von sogenannten Transferleistungen, also Hartz IV. Das geht aus einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor.

Den Zahlen zufolge waren 2008 rund 30 Prozent aller Kinder von Armut betroffen, Sachsen-Anhalt liegt damit gleichauf mit Bremen. Noch düsterer sieht es nur in Berlin mit 35,7 Prozent aus. Im Bundesdurchschnitt gelten 20,2 Prozent der Kinder als arm. Besonders gering ist die Quote in Baden-Württemberg (8,3 Prozent) und Bayern (7,4 Prozent).

Noch über dem ohnehin schon schlechten Durchschnitt von Sachsen-Anhalt liegt die Stadt Halle (Saale). Hier leben 38,1 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren von Hartz IV. Gegenüber 2007 ist diese Quote aber leicht gesunken, damals waren sogar noch 40,7 Prozent der halleschen Kinder von Armut betroffen.

Die hohe Quote hat auch enorme Auswirkungen auf den Stadtorganismus. „Oft geht das Aufwachsen in schwierigen sozialen Umfeldern und das Leben in Armut mit sozialer Ausgrenzung der Kinder und schlechten Bildungschancen einher“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn von der Bertelsmann Stiftung. Durch die angespannte Finanzsituation hätten die Kommunen kaum noch Spielräume für gezielte Hilfen. "Damit haben die Kommunen die finanziellen Grenzen zur Verbesserung der sozialen Lage von Kindern und Jugendlichen erreicht", sagte Mohn.