Logoil will nach China

von 9. Juli 2009

In Heide-Süd kämpfen die Anwohner gegen die Logoil-Anlage in ihrer Nachbarschaft. Sie befürchten Lärm- und Geruchsbelästigungen. In China hingegen betrachtet man das Vorhaben mit großem Interesse.

Am Donnerstag weilte eine Delegation aus der chinesischen Metropole Jiangyin mit Wirtschaftsvertretern und dem Bürgermeister in Halle (Saale) und informierte sich auf dem Weinberg Campus umfassend über die dortigen Projekte, wie Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados gegenüber HalleForum.de sagte. Erste Kontakte seien bereits geknüpft worden. Laut Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann sind die Chinesen an einem Joint Venture mit Logoil interessiert. Das Unternehmen will aus Krankenhausabfällen synthetisches Öl herstellen. Die Produktionsanlage wird nicht in Halle, sondern vor den Toren der Stadt gebaut. In dieser Beziehung hatten die Anlieger also Erfolg. In Heide-Süd verbleiben nur die Labore und der Firmensitz. Unterdessen scheint auch eine Unterstützung durch die Investtitionsbank so gut wie in trockenen Tüchern.

Doch auch für andere Entwicklungen entwickelten die Besucher aus dem Reich der Mitte Neugier. So gebe es laut Neumann “ganz starkes Interesse” an der Solartechnik. Doch auch bei der Wasser- und Abfallentsorgung sind für die Chinesen neue Technologien interessant. Partner könnten hier unter anderem KSB und die Stadtwerke sein.

Jiangyin hat rund 1,7 Mio Einwohner. In der Stadt gibt es viele Forschungs- und High-Tech-Einrichtungen. Derzeit entsteht mit deutschen Partnern ein so genannter “German Park”, in dem sich Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau ansiedeln sollen.