OB Häußler: Halle muss wachsen!

von 18. Juni 2004

Darin schlägt die Stadt Halle der Landesregierung vor, 21 Gemeinden aus dem Umland in die Stadt Halle zu integrieren. Gleichzeitig forderte die Oberbürgermeisterin die Landesregierung auf, die Entscheidung über die Genehmigung von weiteren Einheitsgemeinden im direkten Umfeld der Stadt Halle (Saale) solange auszusetzen, bis eine Entscheidung über die Eingliederungen von Umlandgemeinden nach Halle getroffen worden ist. “Halle muss wachsen!”, so die Oberbürgermeisterin. ”Halle ist ein Motor der räumlichen Entwicklung und ein Bestandteil der sich entwickelnden Metropolenregion Halle/Leipzig. Für die Entwicklung der Stadt, der Region und des Landes Sachsen-Anhalt ist es unabdingbar, das Oberzentrum Halle zu stärken. Dazu ist die maßvolle Eingliederung von Umlandgemeinden in die Kernstadt das wirksamste Mittel zur Bewältigung unserer dringendsten Entwicklungsaufgaben.” Häußler verwies auf die positiven Erfahrungen, die in den Freistaaten Thüringen und Sachsen bereits seit Jahren gemacht worden seien: “Vor dem Hintergrund rückläufiger Bevölkerungszahlen, stagnierender Wirtschaft, angespannter Haushaltslage, hoher Sozialkosten in der Kernstadt und einem ‚sozialstarken Umland’ ist es einfach unabweisbar geworden, die Ballungszentren zu stärken. Die bestehenden Verwaltungsräume sind nach all den Veränderungen, die wir im letzten Jahrzehnt durchgemacht haben, mit den ‚Verflechtungsräumen’, die sich gebildet haben, nicht mehr identisch. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf. Es kann auf Dauer nicht sein, dass die Umlandgemeinden alle von den Bürgern der Stadt finanzierten Möglichkeiten eines Oberzentrums nutzen, die Stadt aber weiter in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschnürt wird. Wenn die Stadt Halle weiterhin ihre Funktion als Oberzentrum erfüllen soll, muss sie von der Politik dafür auch in die Lage versetzt werden.” Die Verflechtungen der Stadt Halle(Saale) mit den Umlandgemeinden seien umfänglich untersucht worden, andere Möglichkeiten zur Entwicklung der Stadt würden seit Jahren diskutiert, seien aber gescheitert. OB Häußler: “Es gibt auch weitergehende Vorschläge, die wir aber derzeit nicht für durchsetzbar halten. Jetzt ist es fünf vor zwölf und die Angelegenheit duldet keinen Aufschub mehr. Halle braucht einen Kragen, der ein paar Nummern größer ist!” OB Häußler weiter: “Wir haben deshalb der Landesregierung vorgeschlagen, aus dem Saalkreis die Gemeinden Angersdorf, Bennstedt, Braschwitz, die Einheitsgemeinde Kabelsketal, Lieskau, Oppin, Peißen, Queis, Reußen, Salzmünde, Sennewitz, Zscherben, sowie die ab 1.8.2004 gebildete Einheitsgemeinde “Schkopau” einzugemeinden.” Die Einwohnerzahl der Stadt würde auf 270.000 Einwohner ansteigen, fast die Hälfte der in den letzten zehn Jahren verlorenen Bevölkerung würde wieder zur Stadt Halle gehören, der Pendlereinzugsbereich würde wesentlich weiter gefasst, die Realsteueraufbringungskraft würde um 54% steigen, und – wir hätten wieder Flächen, betonte die Oberbürgermeisterin. Sollte die jetzt vorgelegte Lösung realisiert werden, könnte die Stadt Halle auch einem Zusammenschluss der Kreise Merseburg/Querfurt und Saalkreis zustimmen. (Quelle: Stadt Halle)