Qualitativer Ausbau und Stärkung der dualen Berufsausbildung mittels trialer Ausbildung

von 17. April 2015

Die duale Berufsausbildung wird auch weiter das Kernstück bleiben. Eine gezieltere Ausbildung, die auf eine spätere Übernahme abzielt, ist Grundvoraussetzung für eine längerfristige Fachkräftesicherung.

Neue Wege sollten mit einerschrittweisen Einführung der trialen Berufsausbildungbeschritten werden. Diese ersetzt die duale Ausbildung nicht, sondern entwickelt sie weiter, bestehende Abläufe werden an einer Schnittstelle optimiert. Die modulare Ausbildung findet dort genauso Berücksichtigung wie die Bereitstellung hochwertiger Technik. Das triale Ausbildungssystem sorgt also für Entlastung der Betriebe und stellt sich kosteneffizienter dar. Die Netzwerkkonstruktion ermöglicht es Unternehmen, Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Ausbildung betriebsübergreifend zu nutzen oder selbst anzubieten.

Als dritter Stützpfeiler lassen sich mit einer starken Netzwerkgruppe auch dieAnforderungen von Inklusion und Migrationbewerkstelligen. So können etwa Sprachkurse für mehrere Ausbildungsbetriebe durch einen Netzwerkpartner abgesichert werden. Dafür bedarf es einer guten Schaltstelle für die Kooperation aller Partner und die Optimierung des Berufsmarketings. In dieses Netzwerk sollten bereits allgemeinbildende Schulen eingebunden werden, ebenso die Ausbildungsbetriebe, die Berufsbildenden Schulen, die Kammern, verschiedene Bildungsträger und die zuständigen Fachämter. Dies wäre eine zukunftsweisende und innovative Möglichkeit, Sachsen-Anhalt als Ausbildungsstandort auch künftig attraktiv zu gestalten, zugleich bietet sie auch kleineren Betrieben die Möglichkeit, Ausbildung auf hohem Niveau anzubieten, ohne an die eigenen Grenzen zu stoßen.

Auch diesozialpädagogische Betreuungaller Auszubildenden könnte besser gewährleistet werden, da diese nicht nur unmittelbar an der Berufsschule erfolgt. So bestünde eine Möglichkeit, den vielen Ausbildungsabbrüchen mit Hilfsangeboten entgegen zu wirken. Die regionalen Partner sollten insbesondere im Bereich des Einzelfallmanagements wirken.

Die Attraktivität eines Ausbildungsstandorts misst sich auch an der Durchlässigkeit der Berufsausbildung für Studiengänge. Es geht um Möglichkeiten, mit der erfolgreichen Ausbildung auch dieFachhochschulreife zu erlangen, damit Berufsausbildung auch perspektivisch für leistungsstarke Schüler attraktiv bleibt. Teilabschlüsse müssen künftig möglich sein und Eingang in eine andere Berufsausbildung finden. Nicht jeder Abbruch ist von Auszubildenden verschuldet, eine Modularisierung ermöglicht also sowohl den Auszubildenden als auch den Ausbildern mehr Flexibilität.

Erste Erfahrungen in anderen Bundesländern mit der trialen Berufsausbildung fallen durchweg positiv aus – das sollte auch für Sachsen-Anhalt Ermutigung sein, neue Wege zu beschreiten.“