Streiks legen Zugverkehr lahm

von 22. Februar 2011

Die Warnstreiks der Gewerkschaft der Lokomotivführer GdL hat am Dienstagmorgen auch den Bahnverkehr rund um Halle (Saale) stark beeinträchtigt, es fielen am halleschen Hauptbahnhof zwischen 6 und 8 Uhr so gut wie alle Züge aus. Betroffen von den Streiks waren unter anderem die Intercity-Züge nach Berlin und Hannover sowie die ICE nach Dresden und München. Auch der Harz-Elbe-Express des privaten Bahnunternehmens Veolia und die S-Bahn nach Leipzig verkehrten nicht.

Es seien sowohl Nahverkehr, Fernverkehr als auch der Güterverkehr betroffen, so die Deutsche Bahn. Die betrieblichen Auswirkungen werden insbesondere im Fernverkehr bis in den Nachmittag spürbar sein, hieß es.

Die meisten Reisenden warteten mit Geduld. Das Bahnhofsmanagement verteilte kostenlos heißen Kaffee.

Die GdL will einheitliche Tarifverträge für alle Bahngesellschaften. Derzeit bekommen Beschäftigte bei privaten Bahnunternehmen und Tochterunternehmen der Bahn weniger Geld als bei der Deutschen Bahn.

Die Deutsche Bahn hat die Warnstreiks scharf kritisiert. Personalvorstand Ulrich Weber: „Wir bedauern die erheblichen Unannehmlichkeiten für unsere Kunden, die bei hohen Minusgraden auf den Bahnhöfen warten mussten. Besonders ärgerlich ist das, weil die Warnstreiks gegen die DB völlig widersinnig sind. Es trifft die Falschen!“

Der Verkehrsclub Deutschland LV Elbe-Saale verurteilt das Verhalten der Deutschen Bahn und der nichtbundeseigenen Eisenbahnen. Das Unternehmen provoziere bewusst neue Streiks und lasse den Gewerkschaften keine andere Wahl. So mache die DB AG 846 Millionen Euro Gewinn im Jahr und spare bei den Lokführern ein. Die Lokführer hätten durch den Wegfall der Zugabfertigung, Einsparmaßnahmen im Stationspersonal und Ortspersonal, sowie Wegfall von Zugbegleitern heute bedeutend mehr Aufgaben wie vor 10 Jahren.