Vision wird wahr

von 16. März 2010

Vor 19einhalb Jahren habe es die erste Idee gegeben. „Nun wird eine Idee Wirklichkeit“, freut sich Peter Heimann, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau. Am Montagabend hat die Industrie- und Handelskammer ihr neues Service- und Tagungszentrum im Grünen Winkel zwischen Boulevard und Franckestraße eingeweiht. 5,9 Millionen Euro waren in den vergangenen anderthalb Jahren verbaut worden. 36 Unternehmen aus dem eigenen IHK-Bezirk sowie vier Unternehmen aus Sachsen und je ein Unternehmen aus Magdeburg und Krefeld waren am Bau beteiligt.

Heimann berichtete vom schwierigen Weg zum Bau. Zunächst gab es unterschiedliche Auffassungen zwischen Stadt und IHK über die Lage es Neubaus. Den Hof habe man nicht zubauen wollen, so Heimann. Danach fehlte dann das Geld. Bei einer Vollversammlung habe er immerhin Geld für einen Gestaltungswettbewerb genehmigt bekommen. Und nach Vorlage der Entwürfe gab es dann doch noch das endgültige OK. Und dann ging es weiter: Baugenehmigung, Brandschutz, Sicherheit – wegen des Baugrunds mussten Titananker im Fundament verbaut werden. Ein harter Winter verzögerte den Bau, anschließend hatte man mit einer mangelhaften Fachplanung zu kämpfen.

Nun steht der 2.200 Quadratmeter große Anbau am historischen Kammergebäude. Das neue Service- und Tagungszentrum soll erster Anlaufpunkt für Unternehmer, Existenzgründer, Auszubildende sowie an Aus- und Weiterbildung Interessierte werden. In den neuen Räumlichkeiten könne man besser auf die Bedürfnisse eingehen. 8 Mitarbeiter stünden im Beratungsbereich für Anfragen bereit. Von 8 bis 18 Uhr gibt’s hier wochentags Informationen zum Leistungsangebot der IHK-Geschäftsfelder, Existenzgründerberatung, einen Bescheinigungsdienst für den internationalen Warenverkehr, Beratungen zu Zoll, Messewesen, Aus- und Weiterbildung, einen umfassenden Publikationsservice und die Information und Vermittlung zu IHK-Börsen. Und für Veranstaltungen steht ein großer Konferenzraum bereit – unterteilbar in drei kleinere. Damit könne der historische Vollversammlungssaal geschont werden.

Wirtschaftsminister Reiner Haseloff erklärte, die IHK habe den „schönen Neubau“ verdient. Er biete Platz um alle Funktionen unterzubringen. Dabei brachte er auch eine mögliche Fusion mit der IHK Magdeburg ins Spiel und erntete dafür Applaus, auch von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. Doch ganz so einfach geht es nicht. Sachsen-Anhalt lebe von zwei starken Oberzentren. Doch die „mediale Zentrierung auf Magdeburg“ will Haseloff durchbrechen. Künftig wolle das Land verstärkt auch Pressekonferenzen in Halle geben.

Geheizt oder gekühlt wird das Haus durch Geothermie. 13 Erdwärmepumpen wurden dazu gebohrt. Ob Sommer oder Winter – die Temperatur liegt immer bei 22 Grad. Statt Schlüssel öffnen sich die Türen durch elektronische Sensoren.