Domplatz-Brunnen: Beirat empfiehlt Abwarten

von 1. März 2010

Mit Hilfe von Sponsoren soll der bereits vor 24 Jahren gestaltete Brunnen des Bildhauers Horst Brühmann in diesem Jahr auf dem Domplatz aufgestellt werden (HalleForum.de berichtete). Am Montagnachmittag hatte nun der Gestaltungsbeirat das Vorhaben auf dem Tisch. Man würdige zwar die künstlerische Leistung, so Angela Mensing de Jong. Jedoch halte man den Brunnen für den geplanten Aufstellungsort in der heutigen Zeit für nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt solle sich zunächst einmal den Gesamtkontext der Platzfolge zwischen Friedemann-Bach-Platz und Hallmarkt anschauen und dann eine endgültige Entscheidung treffen. Vor allem die geplanten Baumreihen und Bänke um das Wasserspiel herum befand Professor Jürg Sulzer als zu viel für den sensiblen und feingliedrigen Platz. Stadtplaner Jochem Lunebach erklärte, die Stadt habe momentan keinen finanziellen Spielraum, einen Gestaltungswettbewerb für die Plätze der Altstadt auszuloben.

Und während der Gestaltungsbeirat zum Abwarten plädiert, ist die Politik anderer Meinung. „Für mich ist hier Handlungsbedarf gegeben“, so Hans-Dieter Wöllenweber (FDP). Der Kulturausschuss hatte sich bereits für den Brunnenbau ausgesprochen. Das Gremium hat aber genauso wie der Gestaltungsbeirat nur eine beratende Funktion. Und so obliegt die endgültige Entscheidung dem Stadtrat.

Am 28. Mai 1986 hatte Brühmann den Auftrag für die Gestaltung des Domplatz-Brunnens bekommen. Es entstand der Entwurf für ein Figurenensemble mit vier Figuren. Zwar kam die Wende, aber der Brunnen wurde nicht vergessen. Am 17. Oktober 1991 wurde der Entwurf von Stadtverwaltung und dem Verband bildender Künstler abgenommen, die Gussmodelle erstellt. Doch dann kehrte Ruhe ein. Der Domplatz wurde umgestaltet, der Brunnen aus Kostengründen nicht realisiert. Immerhin wurde unter der Grünfläche eine Brunnenkammer angelegt. Die Voraussetzungen sind also vorhanden.