Dialog in Bildern

von 21. Oktober 2010

Franz Marc und Paul Klee. Dialog in Bildern

Ausstellung vom 24.Oktober 2010 bis 09. Januar 2011

Eröffnung: Sonntag, 24.Oktober 2010, um 11 Uhr

In der Moritzburg in Halle (Saale) widmet sich am Sonntag eine Ausstellung der Künstler-Freundschaft zwischen Franz Marc und Paul Klee. Gemalte Postkartengrüße gehören zur Schau dazu ebenso wie zahlreiche Werke, die in engem künstlerischen Austausch der beiden Maler entstanden sind. Auch Briefe beider Avantgarde-Künstler werden ausgestellt. Ein “wunderbares Zeugnis“ findet Katja Schneider, Direktorin der Moritzburg. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 9. Januar 2011.

Franz Marc und Paul Klee lernten sich 1912 während der Vorbereitungen für eine Ausstellung des „Blauen Reiter“ kennen. Obwohl dieser Freundschaft nur die kurze Zeit bis zu Marcs frühen Tod bei Verdun blieb, entwickelte sich zwischen ihnen ein intensiver, künstlerischer Dialog. „Wenn ich sage wer Franz Marc ist, muß ich zugleich bekennen, wer ich bin, denn vieles woran ich teilnehme, gehörte auch ihm“, schrieb Klee 1916 anlässlich des Todes von Franz Marc in sein Tagebuch.

In den Kleinodien, die während der regen Korrespondenz in den Jahren zwischen 1912 und 1916 entstanden sind, haben Franz Marc und Paul Klee ihrer außergewöhnlichen Künstlerfreundschaft nicht nur ein künstlerisch hochrangiges sondern auch ein menschlich berührendes Denkmal gesetzt. Die gemalten Postkarten, als konzentrierter Ausdruck dieser Begegnung sind Ausgangspunkt und Kernstück der Ausstellung. Marc und Klee schickten sich bezaubernd gestaltete Miniaturen, zugleich schildern sie ganz normale Alltagssituationen – die gegenseitigen Besuche der Künstler und ihrer Frauen in München und in Sindelsdorf betreffend – und belegen darin eindrucksvoll, mit welch tiefem Verständnis die beiden großen Maler einander betrachteten. Es ist bemerkenswert wie sich dieser freundschaftliche Dialog im künstlerischen Schaffen der beiden Maler widerspiegelt, in dem Gemeinsamkeiten, wechselseitige Anregungen, aber auch individuelle Unterschiede deutlich werden.

Gezeigt werden neben den Postkarten zahlreiche Werke, die diesen Austausch erkennen lassen, darunter drei abstrakte Kompositionen von Franz Marc und eine Reihe bedeutender Aquarelle der beiden Maler, die unter dem Einfluss von Robert Delaunay entstanden, sowie Werke, die sich die Künstler schenkten und Arbeiten für gemeinsame Projekte wie die Illustrierte Bibelausgabe, schließlich auch die Zeichnungen von Paul Klee zu Voltaires »Candide«. In der Ausstellung sind insgesamt 110 Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde zu sehen.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Franz Marc Museum in Kochel und dem Zentrum Paul Klee in Bern, wo sie im Anschluss an Halle gezeigt werden wird. Die beteiligten Museen unterstützen die Ausstellung mit Leihgaben aus ihren Sammlungen. Hinzu kommen bedeutende private Sammler, Galerien und deutsche wie Schweizer Museen. Für die Stiftung Moritzburg ist es ein besondere Freude, mit dieser Ausstellung zwei Künstler zu präsentieren, die in der Geschichte des Museums für die Sammlung der Klassischen Moderne eine wichtige Rolle gespielt haben.

Öffnungszeiten
Di 10 – 19 Uhr
Mi – So und an Feiertagen 10 – 18 Uhr
geschlossen am 24.12. und 31.12.