Fünf Striche = Kultur

von 8. April 2009

„Die Überlegungen zum Logo sind älter als die GmbH selber“, eröffnete Gründungsgeschäftsführer Rolf Stiska die Präsentation des zukünftigen Emblems. Bereits im Frühsommer letzten Jahres habe man bereits erste Überlegungen angestellt. Diese mündeten in der Ausschreibung eines Wettbewerbs, der über das zukünftige Erscheinungsbild der damals noch nicht gegründeten GmbH entscheiden sollte. Dem Aufruf folgten 51 Einsendungen von Künstlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die von einer Jury im Oktober 2008 begutachtet und aus denen drei Preisträger herausgesucht wurden.

Bei der Auswahl spielte nicht allein der künstlerische Anspruch sondern auch die Praktikabilität eine entscheidende Rolle, da das Emblem zukünftig nicht nur Spielpläne oder Poster, sonder auch Briefe und andere Geschäftspost schmücken soll. So wurde vor allem auch nach „einem sachlichen Logo Ausschau gehalten, das übergreifend die neuen Strukturen repräsentiert“, wie Jury Vorsitzender und erster Vorsitzender des halleschen Kunstvereins Hans-Georg Sehrt, erklärte. Neben ihm saßen auch noch Rolf Stiska, „Burg“-Rektor Prof. Ulrich Klieber, Thalia-Intendantin Annegret Hahn und Kulturinsel Betriebsdirektor Ulrich Katzer in der Jury.

Den ersten Preis des Wettbewerbs und damit verbunden die Übernahme seines Entwurfs als zukünftiges Logo der GmbH, erhielt der hallesche Künstler und Diplom Grafikdesigner Ronald Reinicke. Der in Rostock geborenen 50-jährige studierte in der Saalestadt an der Burg bei Gerhard Voigt und Helmut Brade und ist hier seit 1995 freiberuflich tätig. Innerhalb dieser Zeit entwarf er unter anderen bereits Corporate Designs für die Bürgerstiftung Halle und die evangelische Hochschule für Kirchenmusik. Nun folgte also die neu gegründete „Theater, Oper und Orchester GmbH“ als Auftraggeber.

Seine Idee für das Logo war, die fünf einzelnen Sparten gleichberechtigt darzustellen, weswegen er fünf senkrechte Striche wählte, die im Hauptlogo unterschiedliche Farben haben. Jede Farbe steht dabei für eine der Einrichtung, die in der Gesellschaft zusammengefasst wurden. So wird das Neue Theater zukünftig durch einen Rotton gekennzeichnet sein und ebenso wie das Puppentheater, dass ein helles Grün bekommt, farblich zu alten Wurzeln zurückkehren. Die Staatskapelle wird in einem dunklen Blau dargestellt, weil für Reinicke nach eigener Aussage „Musik nur blau sein kann“. Das Opernhaus behält sein angestammtes Orange und das Thalia Theater bekommt mit Magenta eine besonders „flippige Farbe“, die, wie der Künstler anmerkt, „sehr gut zu dem Programm des Kinder- und Jugendtheaters passt.“

Bei der Auswahl der Farbtöne hat man dabei bewusst auf eine sehr ausgeprägte Unterscheidbarkeit gesetzt, da sie zukünftig auch in den Unterlogos und im gemeinsamen Spielplan präsent sein werden, sodass man die einzelnen Sparten immer auf den ersten Blick erkennt. Begrenzt werden die vertikalen Striche zur rechten Seite von einem gedrehten V, dass mit dem letzten Strich ein K, das für Kultur stehen könnte, bildet. Zur anderen Seite steht der Name der GmbH, der aber nach Wunsch des Künstlers irgendwann verschwinden soll. Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass das Logo auch seinen Zweck erfüllt und zum Sinnbild für die neue hallesche „Theater, Oper und Orchester GmbH“ wird.