Gegen Diskriminierung – Kunstmuseum nennt 3 Gemälde um

Gegen Diskriminierung –  Kunstmuseum nennt 3 Gemälde um
von 25. Februar 2022

Geschichte desKunstmuseumMoritzburg

Bei einem Aufenthalt in Sachsen-Anhalt darf natürlich kein Besuch im Kunstmuseum Moritzburg (Halle) fehlen. Das Museum des Landes Sachsen-Anhalt wurde im Jahr 1885 gegründet und beherbergt Kunstgewerbe und Kunstwerke der Stadt Halle an der Saale. Mit seiner frühen Gründung zählt das Museum heute zu den ältesten Kunstvereinsgründungen in der Region Mitteldeutschland. Doch auch von außen beeindruckt die Moritzburg Halle durch sein Bauensemble des Museumsgebäudes auf der ganzen Linie. 1904 zog das Museum in die imposante und auffällige Ruine der Moritzburg. Damit begann der internationale und bis heute anhaltende Erfolg des Museums.

Kunstkategorien und Kunstobjekte in der Moritzburg Halle (Saale):

  • Gemälde

  • Druckgrafiken

  • Aquarelle

  • Zeichnungen

  • Plastiken

  • Fotografien

  • Kunsthandwerksobjekte

  • Geldscheine und Münzen

  • Medaillen

Insgesamt beherbergt das Museum in der Moritzburg auf einer Fläche von 3.000 qm mehr als 250.000 Kunstwerke und Kunstobjekte.Apropos Kunstwerke und Historie. Sollten Sie Lust bekommen haben, sich mit den alten Meistern beschäftigen zu wollen, dann sehen Sie sich doch einmal den Da Vinci Slot näher an. Mit etwas Glück finden Sie für dieses oder andere Historienslots ein aktuelles 5 Euro Bonus ohne Einzahlung Casino.

Titeländerung aufgrund der Gegenwartsdiskussion

Seit Jahrzehnten nimmt das Thema Rassismus und Diskriminierung in Deutschland einen überdurchschnittlichen Stellenwert ein. Doch worum genau handelt es sich dabei, wenn es um Gemälde und Kunstobjekte geht? Bei den Gemälden aus den letzten Jahrhunderten lassen sich eindeutige rassistische sowie diskriminierende Begriffe und Gedanken wiederfinden. Der Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich und sein Team haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, das Thema aus heutiger Sicht in Angriff zu nehmen. Daraus entstand die Herangehensweise, bestehende Titel nach heutigem Verständnis von Diskriminierung umzubenennen. So wurden Titel von insgesamt drei der museumseigenen Kunstwerke dementsprechend geändert. Die ursprünglichen Titel wurden im Museumsarchiv hinterlegt. Ziel dieses Schritts ist es, dabei die Besucher von heute mit der gesellschaftlichen Diskussion zum Thema Rassismus und Diskriminierung nach aufgeklärtem Wissensstand zu erreichen und anzusprechen. Die aktuell geänderten Titel wurden übrigens damals nicht von den Künstlern selbst vergeben und enthielten unter anderem verschiedene, rassistische Schimpfworte und Begriffe.

Vorreiter in Sachen Antidiskriminierung und Antirassismus

Wer dem Thema schon seit längerem folgt, weiß, dass das Moritzburg Museum bereits in den Jahren 2019 und 2020 Titeländerungen vorgenommen hat. Doch auch weitere Museen, wie etwa aus Dresden, setzen sich seit Jahren mit diesen Themen auseinander. Dabei sind die Herangehensweisen von Haus zu Haus unterschiedlich. Während die einen ganz systematisch vorgehen und die gesamten Kunstsammlungen auf diskriminierende und rassistische Inhalte prüfen, so geht das Moritzburg Museum anlass- und fallbezogen vor. Die jüngst geänderten Titel ergaben sich zum Beispiel aus der Vorbereitung der Präsentation der Altmeister überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. In Berücksichtigung der Zeit beinhalten vor allem diese Werke tendenziell heute klar als diskriminierend und rassistisch geltende Inhalte. Daraufhin begann das Team rund um den Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich, sich mit den Warum-Fragen auseinanderzusetzen, um gezielt Abhilfe zu schaffen.

Eigenverantwortung und Schuld auch bei Museen

Einer der wesentlichen Hintergründe für die hohe Relevanz der Sichtung und Umbenennung von Titeln liegt dabei auch in den früheren Handlungen des Museumspersonals. Denn nachweislich lassen sich Titelformulierungen mit diskriminierenden Inhalten finden, die von den Angestellten selbst vergeben wurden. Zu einem der Beispiele gehört ein Gemälde aus der Hand von Carl Blechen mit dem Titel „Smith from Halifax“. Obwohl es einen Titel gab und sogar der Name des Porträtierten angegeben wurde, entschieden sich 1933 die Angestellten der Moritzburg Halle für die Verwendung von heute rassistischen Begriffen. Das Museumsteam hat sich über die Jahre intensiv mit dem Sinn und Zweck von Titeländerungen auseinandergesetzt. Sie kamen zum Ergebnis, dass die Gründe der damaligen Zeit auf eine selbstverständliche und unreflektierte Anwendung der deutschen Sprache zurückzuführen sind. Diese Sichtweisen sind alles andere als passend und zeitgemäß. Da die Kunstwerke sich in ihrer Bedeutung und ihrer Wertigkeit nicht ändern, wenn der Titel angepasst wird, steht einer Umbenennung nichts im Weg.

Klarere Schwerpunktlegung durch Umbenennung der Titel

Ein weiterer Nebeneffekt der Gemälde und Kunstobjekte mit rassistischen Inhalten liegt in der verlagerten Schwerpunktlegung. Zum Beispiel wird auf dem Werk von Hans Blech unter Verwendung diskriminierender Begriffe der Fokus auf den abgebildeten Menschen gelegt und nicht auf dessen Kleidung. Geschichtshistorisch liegt der Schwerpunkt des Künstlers allerdings auf der prunkvollen Bekleidung. Ein weiteres Kunstwerk, das umbenannt wurde, ist unter anderem ein Gemälde von Theodor Lux, auch bekannt unter dem Namen Lux Feininger. Noch längst sind nicht alle diskriminierenden Titel gefunden und geändert worden. Damit liegt ein weiter Weg vor den Museen und ihren Teams. Schon jetzt können wir festhalten, dass es sich dabei um eine gesellschaftlich wichtige und unverzichtbare Aufgabe handelt. Denn mit der heutigen Aufklärung und der Bewegung zur Sichtbarkeit von Diversität haben ewig gestrige Begriffe und Werte nichts in der Gegenwart verloren.