Landeskunstpreis geht an Burg-Professor

von 7. Oktober 2011

Der mit 7.500 Euro dotierte Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt geht in diesem Jahr an den in Halle lebenden Künstler und Hochschulprofessor Thomas Rug. Das hat die vom Kultusministerium eingesetzte Jury entschieden. Kultusminister Stephan Dorgerloh wird den Preis am 3. Dezember um 11 Uhr im Kunstmuseum des Landes Stiftung Moritzburg verleihen.

„Mit dem Preis würdigt das Land eine herausragende Position in der zeitgenössischen Kunst“, heißt es in der Begründung der Jury. Thomas Rug, 1953 in Bad Salzungen (Thüringen) geboren, arbeitet seit 1988 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Seit 1993 ist er dort Professor für Grafik.

Die Begründung der Jury:
„Sein künstlerisches Schaffen als Zeichner, Grafiker und Maler steht für eine besonnene, zugleich kritische und reflektierte Haltung, agiert immer und allein an der Kunst. Ohne sich schnelllebigen Kunstformen hinzugeben, dem Spektakel abhold, sucht er die Konzentration im Werk, findet aus sich selbst heraus seine Wege und Themen. Der Gegenstand, das Werk im Medium Grafik, bleibt dabei klassisch. Formal hat sich Thomas Rug von der Prägung durch die Burg Giebichenstein – er studierte bei Frank Ruddigkeit Grafik – lange schon gelöst. Die Figur verschwindet aus seinen Bildern, auch die Torheiten der Gegenwart werden ausgeblendet. Thomas Rug macht das, was er machen muss. Seine Darstellungen sind Exkurse in innere Welten, die sich phantastisch entwickeln und zeichnerisch verselbständigen. Ausgehend von realen Motiven verbinden sie sich mit Traumwelten, verlassen das Naturvorbild und reisen ins Surreale. Trotz einer hermetischen Vieldeutigkeit erreichen die Bilder den Betrachter.
Mit dem Ertrag seines Forschungsfreisemesters hat sich Thomas Rug in einer Ausstellung, die im Frühjahr 2011 in der Galerie der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Volkspark zu sehen war, mit seinen neuesten Arbeiten vorgestellt. Damit hat sich der Zeichner Thomas Rug neu und stark positioniert. Alle Facetten dieser Gattung – von der Materialität über die zeichnerische Struktur bis zur Ordnung des Bildraumes – waren im Kleinen wie im Großen zu sehen und beeindruckten die zahlreichen Besucher der Ausstellung.
Thomas Rug führte die von ihm geleitete Grafikklasse der Burg Giebichenstein, die auf namhaften Vorgängern aufbaut, zu höchstem Niveau. Dabei bewahrt er die Vielgestaltigkeit des Mediums Grafik, von der Handzeichnung bis zu Malerei, von den klassischen Drucktechniken bis zu modernen Druckverfahren. Die große Zahl der guten Absolventen seiner Klasse spricht für sich.
Mit dem Preis würdigt das Land eine herausragende Position in der zeitgenössischen Kunst.“