Händel, Ebert, Brade in der Moritzburg

von 17. April 2009

(ens) Im Dezember wurde die Moritzburg in Halle (Saale) mit einem Festakt offiziell eingeweiht. Alles war damals allerdings noch nicht fertig, zum Beispiel die beiden Turmkabinette. Schade und schön zugleich, befand Katja Schneider, Direktorin der Stiftung Moritzburg. Denn so könne jetzt die Aufmerksamkeit auf die neuen Ausstellungen gelenkt werden. Zum Beispiel auf Albert Ebert. Er gilt als der “Meister der naiven Kunst”. Die Moritzburg wird aus ihrem Bestand 22 Gemälde und 18 Grafiken Eberts zeigen, der nach der Wende als Heizer an der Burg arbeitete. Die Grafiken werden dabei aus konservatorischen Gründen regelmäßig durchgetauscht. Unter den Werken sind zwei Leihgaben aus Privatbesitz und zwei Schenkungen des Ebert-Kuratoriums. Eröffnet wird die Schau am 26. April

Am 18. April öffnen die Pforten zur Händel-Ausstellung in der Moritzburg. Im 250. Todesjahr des Komponisten Georg Friedrich Händel beschäftigt sie sich in der Schau „Händel im Bilde. Wanderungen eines Motivs“ mit dem Wandel der Händel-Darstellungen über die Jahre. Sie alle gehen im Grunde genommen auf vier Ursprungsbilder zurück, die zu Lebzeiten Händels entstanden. Im Mittelpunkt steht dabei das Händel-Porträt von Thomas Hudson aus dem Jahr 1749. Wie Kurator Michael Freitag an Beispielen zeigte, sind auf dem einen neueren Werk die Haare von jenem Original übernommen, bei der Kleidung wiederum hat man sich an einem anderen Motiv orientiert. „Der Verfall des Bildsinns setzte unmittelbar nach dem Tod ein“, erklärte Freitag. Und so zeigt die Moritzburg eben auch die Kopie, der Kopie von der Kopie – zum Beispiel auf Bildnissen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, aber auch auf aktuellen Plakaten und Souvenirs. Und so ist mitten in der Ausstellung ein Händel-Teddy zu sehen …

Ab 26. April werden rund 80 Werke der Schmuckkunst von Christina Brade gezeigt. Darunter sind unter anderem 20 Leihgaben aus dem Kunstgewerblichen Museum Berlin, 35 Exponate aus dem Nachlass und ein Ausstellungsstück aus dem Grassi-Museum. Schmuck, der einen laut Kustodin Cornelia Wieg „aus der Vitrine heraus anspringt.“ Die Künstlerin habe gewollt, dass ihr Schmuck auch getragen wird. „Das spürt man auch heute noch.“ Brade war 1993 die zweite Kunstpreisträgerin des Landes Sachsen-Anhalt und starb 2007 nach einer Krankheit.

Mit dem zweiten Turmkabinett dauert es noch etwas länger. Hier sollen Schmuckkunst aus Email und Metall hallescher Künstler – aktuelle wie ältere Exponate – gezeigt werden. „Wir hoffen, dass wir die Ausstellung zum Jahresende öffnen können“, so Stiftungsdirektorin Katja Raab. Details zu allen drei Ausstellungen lesen Sie am Abend auf HalleForum.de.