Klanginstallation „Cicadas“ erklärt Phänomene der Evolution

von 22. Juni 2012

Ein klingendes Kunstwerk mit über 50 elektromechanischen Kunstzikaden erklärt das Phänomen der biologischen Evolution. Damit gibt das Zentralmagazin Naturwissenschaftliche Sammlungen der Martin – Luther – Universität Halle – Wittenberg (MLU) mit der Sonderausstellung „Cicadas“ einen ersten Einblick in das innovative Ausstellungskonzept des zukünftigen Naturkundlichen Universitätsmuseum. Bei diesem Projekt vereinen sich Kunst und Biologie miteinander, so dürfen sich Kunstinteressenten und Naturwissenschaftler darauf freuen. Die Ausstellung ist für Besucher ab den 22. Juni zugänglich. Bei dieser Ausstellung soll die Zufälligkeit von Prozessen der Evolution nachgespielt und veranschaulicht werden. So sagte der Leiter der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der MLU, Dr. Frank Steinheimer „Man kann in der Ausstellung nicht nur Exponate sehen, sondern sie mit mehreren Sinnen begreifen. Das Thema Evolution wird gewissermaßen inszeniert.“ Zikaden („Cicadas“) sind dafür am besten geeignet, da sie mit rhythmisch zirpenden Gesängen kommunizieren und in vielen Facetten ertönen lassen. Für die Installation der „Cicadas“ wurde der international bekannte argentinische Klangkünstler und Komponist Edgardo Rudnitzky gewonnen. Mit diesem Klangarrangement sollen die Evolutionsabläufe in der Kommunikation von Singzikaden nachempfunden werden. Um dies zu erzeugen werden künstliche Zikaden verwendet, diese bestehen aus einem winzigen Motor und Getriebe. Sie „musizieren“ in fünf unterschiedlichen Kästen und reagieren auf Besucher. So verstummen  beispielsweise einzelne Arten, wenn größere Besuchermengen sich lange im Raum befinden, oder ändern ihre Frequenz und Rhythmus, wenn sich die Klänge mit dem Gesang von anderen Arten vermischen. Hierbei entstehen unvorhersehbare, klangliche Interaktionen. Auch das Bühnenbild beeinflusst diese „Inszenierung“. Der Berliner Bühnenbildner und Designer Oliver Proske entwickelte diese Abstraktion der Natur. So prägt sich die biologische Mitteilung neben dem Raum- und Klangeffekt tief ein. Diese lautet: alles ist wandelbar, ungerichtet und eben evolutiv.„Cicadas“ wird für vier Monate auf 48 Quadratmeter im Eckraum des Erdgeschosses des künftigen Naturkundemuseums am Friedemann-Bach-Platz,  nicht nur zusehen sondern auch zu hören sein. Unterstützt wird die Exposition durch das Konzept zum Museum, auch werden einige wenige Spitzenexponate aus den wissenschaftlichen Sammlungen gezeigt. Die Ausstellung beginnt am 22. Juni und endet am 30. Oktober 2012, von Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt zwei Euro, ermäßigt ein Euro. Die Ausstellung „Cicadas“ ist ein erster Einblick auf das künftige Museumsprojekt. 2015 sollen zentrale Exponate der international bedeutenden Naturkundesammlung dauerhaft multimedial präsentieren. So soll die Evolution durch verschiedene Medien erläutert werden.