12 Mio für Halles Forscher

von 14. April 2009

Fast zwölf Millionen Euro als Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 70 Doktorarbeiten, mehr als 700 Publikationen, zahlreiche Patente und ungezählte Vorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen – das ist die Erfolgsbilanz des Sonderforschungsbereichs (SFB) 418 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Nach mehr als zwölfeinhalbjähriger Förderung durch Bund und Land hat der SFB zum Thema "Struktur und Dynamik nanoskopischer Inhomogenitäten in kondensierter Materie" jetzt seine Arbeit beendet.

1996 war der SFB am Institut für Physik der MLU in Halle (Saale) eingerichtet worden. Angetreten war er mit dem Ziel, die am Forschungsstandort Halle und Umgebung vorhandene wissenschaftliche Kompetenz zu bündeln. "Das gemeinsame Dach wurde in der Nanowelt gefunden, die damals noch nicht wie heute in aller Munde war", sagt SFB-Sprecher Prof. Dr. Steffen Trimper. Gemeinsam mit verbündeten Wissenschaftlern aus dem Institut für Chemie der Universität, dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik und dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik suchten die MLU-Physiker nach einem wissenschaftlichen Konzept, welches mit ihren Möglichkeiten umsetzbar und über lange Jahre tragfähig sein musste – galt es doch, die erzielten Ergebnisse jeweils nach drei Jahren von den Gutachtern der DFG erneut bewerten zu lassen.

"Die am Standort vorhandenen Erfahrungen und Geräte waren geradezu prädestiniert, um genauer in die Mikrowelt hineinzuschauen und aus der detailgenauen Kenntnis der Struktur und Dynamik der dort ablaufenden Prozesse Möglichkeiten zur Steuerung des makroskopischen Verhal¬tens komplexer Materialien abzuleiten", berichtet Trimper. "Die atomaren Prozesse sollten so genau studiert werden, dass man letztendlich Materialien mit neuen, quasi maßgeschneiderten Eigenschaften bekommen kann."

Inzwischen haben sich die Materialwissenschaften zu einem der Schwerpunkte der Martin-Luther-Universität entwickelt. "Wir haben den Staffelstab an jüngere Kollegen weitergereicht, die im vergangenen Jahr einen neuen Sonderforschungsbereich mit veränderter Thematik am Institut für Physik eingerichtet haben", erläutert Steffen Trimper. Es handelt sich um den SFB 762 "Funktionalität oxidischer Grenzflächen". An der Naturwissenschaftlichen Fakultät II gibt es zudem neue Initiativen für einen weiteren SFB, zusätzliche Studiengänge und innovative Forschungsrichtungen.