Die Energiebranche auf dem Weg in die Zukunft

von 10. Februar 2020

Klimaschutz steht mehr denn je im Mittelpunkt der Diskussion um zukunftsorientiertes Handeln. Zentral ist dabei der Abbau und die Verwendung von Ressourcen. Intelligenter, effektiver, nachhaltiger soll die Energiewirtschaft der Zukunft sein – und dabei gleichzeitig zuverlässig und sicher funktionieren. Im Zuge der Energiewende kommt Informationstechnologie dabei eine Schlüsselfunktion zu. Auf der internationalen Branchen-Leitmesse E-world energy [&] water (11.-13.02.2020) in Essen präsentieren erneut viele IT-Unternehmen hochinnovative Lösungen, die speziell auf die Anforderungen des Energiesektors zugeschnitten sind.

Jens Heinrich, Vorstandsvorsitzender und Arbeitskreisleiter „Energie 4.0“ im Cluster IT Mitteldeutschland e.V.: „Energiewirtschaft und IT gehören eng zusammen. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Prozesse ausgewertet, optimiert und effizienter gestaltet werden. Es lassen sich komplexe Strukturen einrichten, die ein hohes Maß an Ausfallsicherheit liefern und sparsam im Verbrauch sind. Gerade in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es viele namhafte Unternehmen, die die entsprechenden Technologien anbieten – sowohl speziell für die Energiewirtschaft als auch branchenübergreifend. Deutlich wird das durch die Tatsache, dass viele unserer Mitglieder auf der E-world vertreten sind.“

Im Zuge der Digitalisierung in der Energiewirtschaft gehört das Smart-Meter-Gateway zu den Schlüsseltechnologien. Nach der Anfang Februar 2020 veröffentlichten Martkanalyse des BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sind nun die nötigen Verraussetzungen geschaffen, damit der flächendeckende Smart-Meter-Rollout in Deutschland beginnen kann – leider inzwischen mit fast zwei Jahren Verspätung.

Ähnliche Schwierigkeiten begleiten auch andere IT-Anwendungen: Praxistaugliche Produkte sind vorhanden und bereit für den großflächigen Einsatz. Dennoch verzögert sich die Verbreitung. „Hemnisse sind häufig langwierige Prozesse zur Schaffung klarer, gesetzlicher Regelungen genauso wie ein allgemeines Verständnis für das vorhandene Potenzial digitaler Technologien“, erklärt Jens Heinrich, „Hier braucht es dringend eine Beschleunigung der Vorgehensweise und ein Umdenken bei den Entscheidern an den entsprechenden Stellen. Ansonsten verschenkt man viel Potenzial und fällt womöglich hinter die selbstgesteckten Ziele in Sachen Klimaschutz zurück.“

Dass die Einführung neuer Technologien geeignete Rahmenbedingungen braucht, beweist auch der Schwerpunkt „Cybersicherheit“ auf der E-world. „Digitale Strukturen bieten unweigerlich Angriffsmöglichkeiten von außen und innen“, so Heinrich, „Dabei muss es überhaupt nicht zum schlimmsten Fall kommen: Es existieren hervorragende technische Lösungen zum Schutz sensibler Netzwerke, wie sie in der Energiewirtschaft zu finden sind. Werden diese professionell implementiert und betreut, bieten sie einen guten Schutz vor Cyberkriminellen. Gleichzeitig heißt es auch, sich über die Gefahren durch falsches Nutzerverhalten im Klaren zu werden und dem Abhilfe zu schaffen.“

Die Experten im Cluster IT Mitteldeutschland informieren sowohl über Potenziale und praktische Umsetzungen digitaler Produkte als auch über Schutzvorkehrungen gegenüber Cyberangreifern. Nächster Termin wird dafür die E-world-Nachlese des Clusters IT Mitteldeutschland am 17.03.2020 in Leipzig sein. Dabei geben Vertreter aus den Cluster-Unternehmen Einblick in die aktuelle Trends von der E-world. Auf dem Event „Cybercrime“ am 19.03.2020 in Chemnitz erhalten Unternehmer wiederum Informationen zum Gefahrenpotenzial digitaler Technologien sowie praktische Tipps zur Abwehr solcher Angriffe. Mehr Infos: https://it-mitteldeutschland.de/news-events/events