Forschungspreis für Uni-Professorin aus Halle

von 15. März 2011

Die Professorin für Genetik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), Prof. Dr. Ulla Bonas bekommt am Mittwoch den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verliehen. Im Beisein der Bundesministerin für Forschung und Bildung Annette Schavan wird der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Dr. Matthias Kleiner den Preis überreichen.

Am 2. Dezember 2010 hatte die DFG die zehn Preisträger für 2011 bekannt gegeben, darunter ist auch die MLU-Wissenschaftlerin Ulla Bonas.

Die Genetikerin forscht am Institut für Biologie, Bereich Genetik an der MLU auf dem Gebiet der Wechselwirkung zwischen pathogenen Bakterien und Pflanzen. So veröffentlichte 2009 das Fachmagazin "Science" eine Titelgeschichte über den bakteriellen Krankheitserreger Xanthomonas. Darin beschreiben Pflanzengenetiker der MLU, wie der Erreger die Gene wichtiger Kulturpflanzen wie Reis, Paprika, Tomaten manipuliert und dadurch hohe Ernteverluste herbeiführt. Bei ihrer Untersuchung entdeckten die Wissenschaftler zugleich ein neues, einzigartiges Muster, nach dem sich Proteine des Erregers an die Erbsubstanz (DNA) einer Pflanze binden.

Bonas Forschungen sind auf das engste verbunden mit einem zentralen Avirulenzgen von Xcv, dem AvrBs3-Gen. In einer Reihe von aufsehenerregenden Arbeiten gelang ihr zunächst die Klonierung und Charakterisierung des AvrBs3 und anschließend die Aufklärung seiner Funktionalitäten. Mit diesen trägt das AvrBs3 einerseits zum Zellwachstum bei, wobei es die Pflanze trickreich dazu bringt, es mit Nährstoffen zu versorgen. Andererseits löst es in resistenten Pflanzen durch eine Bindung an das Bs3-Gen ein Suizidprogramm aus, das den Zelltod bewirkt, sodass das Pathogen keine Nährstoffe mehr erhält – womit die Pflanze dem Bakterium seinen Trick gleichsam "heimzahlt". Diese Arbeiten sind von fundamentaler Bedeutung für das Verständnis von Pflanzen-Mikroben-Interaktionen. Hohe Bedeutung haben sie auch für die Biotechnologie, da sie Wege aufzeigen, Gene gezielt ein- und auszuschalten.

Mit dem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro werden weitere Forschungsprojekte des Sonderforschungsbereichs 648 der MLU finanziert.