Frauen geben den Ton an

von 9. März 2009

(ens) Trommelwirbel von “Taktlos”, Live-Musik von “The Rosarien Threes” und zahlreiche Stände von Parteien, Vereinen und Verbänden: am Montag wurde bei einem Mix aus Sonne, Wolken, Regen und Sturm auf dem Marktplatz in Halle (Saale) unter dem Motto “Frauen bestimmt!“ der Internationale Frauentag begangen, mit dem auf Missstände bei der Gleichbehandlung von Frauen in der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden soll. Die Gleichstellungsbeauftragte Susanne Wildner und Sozialministerin Gerlinde Kuppe eröffneten den Aktionstag.

Kuppe sagte, es dürfe nicht zugelassen werden, dass strukturelle Benachteiligungen von Frauen in der Gesellschaft negiert werden. Wichtig auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung sei die Bildung. Dies sei die Voraussetzung für Chancengerechtigkeit. “Und da müssen wir zeitig bei den Kleinsten ansetzen. Neben der frühkindlichen Bildung in den Kindertagesstätten gilt es auch, die Berufsorientierung von Mädchen und jungen Frauen in der Schule weiter zu profilieren.“

Für Bündnis 90 / Die Grünen ist auch die Bezahlung wichtig. Sie forderten an einem Informationsstand “Lohnungerechtigkeit beenden – Frauen verdienen 100%”. Ähnlich sieht das Anita Reinicke vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Frauen verdienen ihren Worten zufolge 22 Prozent weniger als Männer im gleichen Job und bei gleicher Qualifikation. “Und gerade hier sehen wir eines unserer Betätigungsfelder.”

Das Eine-Welt-Haus und die SPD-Bundestagsabgeordnete Christel Riemann-Hanewinckel verteilten zum Frauentag fair gehandelte Rosen. “Seit ich politisch tätig bin, beschäftige ich mich mit Frauenpolitik”, so Hanewinckel, “und setze mich für gleiche Rechte für Frauen ein." Frauen arbeiten ihren Worten zufolge weltweit gesehen am meisten, haben aber die wenigsten Rechte. “Dies gilt auch für den Blumenhandel." Jeder könne aber etwas zu fairem Handel beitragen und tut sich und der Gesellschaft einen Dienst, wenn er entsprechende Produkte kauft. Fair gehandelte Blumen oder auch Kaffee würden einen pestizidfreien Anbau und gerechte Bedingungen für die Bauern und Händler garantieren.

In Halle jedoch sind fair gehandelte Produkte, auch Blumen, in den Geschäften selten. "Ein Problem im Osten ist vor allem der Umstand, dass die Großhändler fair gehandelte Blumen nicht flächendeckend und dauerhaft anbieten. Die Geschäfte, die bereit sind solche Blumen zu verkaufen, bekommen aber oft keine”, sagte die Bundestagsabgeordnete. Fair gehandelte Blumen gibt es in Halle im Blumenladen "rosenrot" sowie bei REWE, Penny, Blume 2000 und Toom.


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