Halle zeigt sich von seiner vielfältigen Seite

von 26. September 2011

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Mit einem bunten Fest wurde am Montagnachmittag auf dem Marktplatz in Halle (Saale) die mittlerweile 16. Interkulturelle Woche in Halle (Saale) eröffnet. Bis Samstag gibt es insgesamt 39 Veranstaltungen der verschiedenen Vereine und Migrantenorganisationen. Zur Eröffnung bekamen die Hallenser gleich einen Hauch der Internationalität Halles zu spüren. Wali, Pilau und Kuku aus Burundi gab es zu kosten, russisches Konfekt, finnisches Bier – dazu gab es prächtige Gewänder, Schmuck, Gefäße und Kunst aus verschiedenen Ländern der Erde zu sehen.

Doch damit eine solche Woche überhaupt auf die Beine gestellt werden kann, brauche es Helfer mit Herz, merkte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados an. Sie warb für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, eine gesetzliche Bleiberegelung und Integration durch Bildung. Wege müssten geebnet und Hürden abgebaut werden. "Wir wollen keine Assimilation, sondern Integration", so Szabados. Das Stadtoberhaupt erinnert zudem an das vor fünf Jahren gegründete Bündnis für Migranten. Dies habe sich bewährt. 24 Organisationen arbeiten mittlerweile zusammen.

Die Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbeck, hofft nun darauf, dass sich Deutsche und Migranten begegnen und kennenlernen. Mit der Interkulturellen Woche wolle man sagen "jeder ist willkommen." Halle spiele eine Vorreiterrolle im Land in Sachen Integration und habe ein reichhaltiges Angebot. Das liege an den aktiven Vereinen, aber auch daran, dass Integration in der Saalestadt Chefinnensache sei.

Auch die Frere Roger Friedenstaube fand am Montag ihren Weg zurück nach Halle. Nur 30 Städte hatten eine güldene Taube auf Reisen geschickt, um für Frieden zu werben. Ein chinesischer Asylbewerber aus Thüringen brachte die Plastik zurück. Hier tingelt sie durch verschiedene Einrichtungen der Stadt wie der KGS Hutten. Doch schon bald geht es wieder in fernere Gefilde.

Auch von Problemen am Rande des Festes ließen sich die Organisatoren der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft nicht aus der Ruhe bringen. Denn es wurde zu eng auf dem Markt. Dran schuld war das Salzfest. Weil noch zahlreiche Anlagen wie Bühnen und Buden die Westseite des Marktes blockierten und überall Müll herum lag, konnten die Wochenmarkthändler ihre Stände nur auf der Ostseite aufbauen. "Die hier aber geplante Interkulturelle Woche musste daraufhin etwas enger zusammenrücken", so Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß auf Nachfrage von HalleForum.de. Deswegen seien weitere Standmöglichkeiten in der Unteren Leipziger Straße geschaffen worden. "Jetzt wird geprüft, warum der Veranstalter der Hanse- und Salztage nicht seinen vertraglich gebundenen Beräumungstermin nachgekommen ist und gegebenenfalls ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet." Denn eigentlich hätte der Markt bis spätestens 5 Uhr geräumt sein müssen.