Kinderfragestunde an die Stadtverwaltung

von 22. September 2010

Zum Weltkindertag hatte die SPI GmbH Vertreter der Stadtverwaltung in die „Pusteblume“ eingeladen um sich einmal den Fragen einer Schulklasse zu stellen. In Vertretung der Oberbürgermeisterin kam der Beigeordnete Tobias Kogge, zuständig für Jugend, Schule, Soziales und kulturelle Bildung in Halle. Die ihn Fragenden waren 27 Schüler einer 6. Klasse im Alter zwischen 11 und 12 Jahren.

Zunächst stellte Tobias Kogge sich und seine Arbeit der Klasse vor. Als Vater von 3 Kindern kenne er sich aus mit Problemen von Heranwachsenden. Auf die Frage an die Schüler wer alles Geschwister habe war er sehr erstaunt wie viele Hände nach oben schnellten. Und das fand er im Hinblick auf die demografische Entwicklung gut. Mit einem Augenzwinkern an die Einzelkinder gewandt meinte er „…sie sollten noch mal mit ihren Eltern reden“. Denn, und das schätzten die meisten Kinder richtig ein, ein Drittel der Hallenser sind über 65 Jahre alt.

Mit „Mögen sie Ihre Arbeit“ ging dann die Fragestunde an Herrn Kogge los. Ein klares Ja gab es da. Nur leider hat er auch mit vielen Menschen zu tun die mit Problemen zu ihm kommen.
Und gleich die zweite Frage hat es in sich. „Warum bekommt ein Kind ab 12 Jahre kein Unterhaltsvorschuss mehr“. Das hängt mit dem Unterhaltsgesetz zusammen, wo es so gesetzlich geregelt ist. Ab 12 Jahre kann/muss das Kind dann über die Mutter/Vater klagen. Die Stadt Halle zahlt allein zwischen 5 und 6 Millionen Euro Unterhaltsvorschuss im Jahr.

„Wollten Sie als Kind schon diese Arbeit machen“ war die nächste Frage an Herrn Kogge. Nein die klare Antwort. Ursprünglich hat er Diakon/Pfarrer „gelernt“. 14 Jahre war er im Kirchendienst tätig, seit 20 Jahren ist er nun im Staatsdienst.
Von einem Schüler der bereits ehrenamtlich tätig ist kam die Frage: „Warum ist nicht genug Geld für die Uniformen der freiwilligen Feuerwehren da“. Da hätte er die Frage gerne an den Beigeordneten Wiegand weitergereicht. Natürlich werden auch die FFW unterstützt, aber auch dort fehlt das Geld.
Weitere Fragen gab es zum Thema Schulschließung (Christian-Wolff-Gymnasium). Kogge erklärte dieses mit der ungleichen Verteilung der Schulanmeldungen, weshalb es auch zur Einführung des Los-Verfahren gekommen ist.
Auch eine Frage zum Thema Schule „warum in manchen Ländern Schulbücher Kostenlos sind und bei uns nicht?“ Dies sei eine Entscheidung des Stadtrates. Allein in den nächsten 2 Jahren werden für Schulen 30 Millionen ausgegeben, davon muss die Stadt Halle aber 6 Millionen beisteuern.

Und bei der Frage nach dem Stadtwappen konnte Kogge aber auch nur auf die verschiedenen Deutungen hinweisen
Aber auch Kogge hatte noch eine Frage an die Schüler. „Kennt Ihr den Kinder- und Jugendrat?“ Große Ruhe, das war wohl Neuland. Dort können die Schüler Unterstützung auf verschiedenen Gebieten bekommen, aber auch dort selbst mitmachen ist erwünscht, so Kogge.
Im Anschluss nahm Herr Kogge noch Anregungen der Schüler mit zur Stadtverwaltung, mit dem Versprechen, sich bei den Schülern zu melden. Denn diese Fragestunde schien Ihm sichtlich Spaß gemacht zu haben.
Abgerundet wurde dieser Schulausflug noch durch den Mitnähe e. V. Basteln und gemeinsames Kochen und Mittagessen kam gut an.