MDR muss weiter nach Chef suchen

von 26. September 2011

Die Suche nach einem neuen Intendanten für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) geht weiter. Der bisherige Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung", Bernd Hilder, war bei der Wahl am Montag durchgefallen. Gerade einmal zwölf Mitglieder des Rundfunkrates votierten für Hilder, 29 gegen ihn. Hilder sollte auf Willen des Verwaltungsrates neuer MDR-Boss werden und galt als Wunschkandidat der CDU-geführten sächsischen Staatskanzlei.

Mit Genugtuung hat der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband Sachsen-Anhalt zur Kenntnis genommen, dass im Rundfunkrat nur ein Wahlgang stattgefunden hat. Die Gewerkschaft der Journalisten hatte am vergangenen Freitag erhebliche Bedenken dagegen geäußert, Abstimmungen so lange durchzuführen, bis ein Ergebnis gefunden ist, das der Politik passt. So war offensichtlich zuvor im Verwaltungsrat verfahren worden. „Dass der Verwaltungsrat jetzt dem Rundfunkrat einen oder mehrere Kandidaten als neuen Vorschlag unterbreiten muss, ist wohl nicht zuletzt das Ergebnis der einseitigen Festlegung aus Kreisen der Politik zugunsten des Kandidaten Hilder“, erklärte Landesvorsitzender Uwe Gajowski. „Wir wünschen uns für die weitere Findung mehr Staatsferne und mehr politische Zurückhaltung.“ Die Gewerkschaft hatte die Wiederholung von Wahlgängen kritisiert. Diese Haltung ist deckungsgleich mit einem jetzt bekannt gewordenen Rechtsgutachten der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt.