Wenn Kinder sterben

von 4. März 2012

 Die PARITÄTISCHE Selbsthilfekontaktstelle Halle-Saalekreis veranstaltete am 08.März 2012 mit Unterstützung des Bundesverbandes Verwaiste Eltern e.V. und der Björn Schulz STIFTUNG eine Informationsveranstaltung zum Thema: Wenn Kinder sterben – Trauer in der Familie (Beistand und Hilfe für Familien). Los geht es um 15 Uhr in der Klinik Bergmannstrost in Halle (Saale). Mit der Trauerbegleiterin Katrin Hartig (Regionalstelle „Verwaiste Eltern und Geschwister“ in Sachsen-Anhalt) konnte eine erfahrene Referentin auf dem Gebiet der Trauerbegleitung gewonnen werden. Die Arbeit der Björn Schulz STIFTUNG und dessen  Ambulanten Kinderhospizes Halle wird Jürgen Schulz (Vorstand) vorstellen. Die Veranstaltung richtet sich besonders an betroffene Familien, aber auch an die regionalen Einrichtungen, die diese Familien begleiten und unterstützen. Das sind vor allem psychosoziale Beratungsstellen, Kliniken, Trauerbegleiter, Selbsthilfeinitiativen, Seelsorger und Bestatter.Etwa 20.000 Kinder und Jugendliche sterben jährlich in Deutschland  – durch Krankheiten, Unfälle oder Gewaltverbrechen. Die Dunkelziffer bei Suizid ist hoch.Kinder sterben als Säuglinge oder schon vor der Geburt. Zurück bleiben Mütter, Väter, Geschwister, Großeltern in anhaltenden Lebenskrisen.   Der Trauerweg nach dem Verlust von Kindern ist ein besonderer, scheint doch die Welt aus den Fugen geraten zu sein. Der Tod des eigenen Kindes ist das Unfassbarste, was Eltern widerfahren kann. Trauer ist keine Krankheit, kann aber krank machen – zumal in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, die wenig Raum lässt für den, der nicht funktioniert. Untersuchungen haben erschreckend deutlich gemacht, wie viele psychische und körperliche Erkrankungen eindeutig im Zusammenhang mit frühen Traumata durch den Tod eines nahen Menschen stehen. Nicht gelebte Trauer ist oft genug der Auslöser für unzählige Erkrankungen des Körpers und der Seele.  Die Bestrebung der Veranstaltung geht deshalb auch dahin, die Trauer als Prozess im Kontext von Krankheit und Prävention in der Öffentlichkeit stärker zu verankern, auf deren Unterstützung die Betroffenen und die entsprechenden Selbsthilfeinitiativen angewiesen sind.