Neues Verfahren in Halle gegen Krampfadern

von 24. November 2011

Die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie setzt ein neues therapeutisches Verfahren zur Behandlung von Krampfadern ein. Dieses Verfahren nennt sich "VNUS closure fast" und wird auch als Radiowellentherapie bezeichnet. Fast jeder fünfte Einwohner in Deutschland leidet unter Krampfadern – bei den über 50-Jährigen sogar jeder zweite. Krampfadern können prinzipiell in fast jedem Körperteil auftreten, am meisten sind sie jedoch in der Wade, der Beininnenseite zwischen Leistengegend und dem Knöchel zu finden. Sie sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können auch Schwellungen und Schmerzen hervorrufen.

Eine Krampfader ist eine in ihrer Funktion gestörte Vene, die durch eine ererbte Bindegewebsschwäche entsteht. Gefördert wird dieses Leiden vor allem durch Übergewicht, vieles Stehen in gewissen Berufen, Schwangerschaft und Bewegungsarmut. Ohne Behandlung können Krampfadern bei einigen Betroffenen zu offenen Beinen führen, außerdem ist das Risiko, Venenentzündungen oder Thrombosen zu erleiden, erhöht.

Die neue Alternative zur herkömmlichen Krampfader-Therapie ist minimal-invasiv und kann unter lokaler Narkose ambulant durchgeführt werden. Unter Ultraschallkontrolle wird durch einen kleinen Hautstich ein Katheter in die kranke Vene eingeführt. Der Katheter überträgt durch Radiofrequenzenergie Wärme auf die Wand der Vene. Diese schrumpft und wird dadurch geschlossen. „Wir erreichen dadurch gute kosmetische Behandlungsergebnisse, oft bleiben nur kleine oder minimale Narben zurück“, sagt der Leitende Oberarzt Dr. Volker Stadie. Meistens können Patienten bereits nach einem Tag wieder ihren üblichen Tätigkeiten nachgehen.