Auftakt für Werkleitz-Festival

von 13. April 2010

Angst ist ein Grundgefühl und fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Wie ist Angst in Sprache, Kunst und Film repräsentiert? Wie wird sie konstruiert und wie lässt sie sich dekonstruieren? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Kunstschaffende, Medien- und Sozialwissenschaftler, Psychologen und Kriminologen am 15. und 16. April während des öffentlichen Forschungspanels "Angst im Gespräch". Das interdisziplinäre Panel wird vom Werkleitz-Zentrum für Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und dem DFG-Netzwerk "Spielformen der Angst" im Hauptgebäude der MLU veranstaltet.

Am Donnerstag, 15. April 2010, wird die Angst in Bild und Sprache unter anderem anhand von Horror- und Science-Fiction-Filmen der sechziger und siebziger Jahre diskutiert. Die Vortragsthemen am Freitag, 16. April, stehen unter dem Motto "Angst und Verheißung". Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche und Universitäten referieren dann über Angst im Spiegel der Statistik, über Prävention und die Angst vor dem Nichtwissen. Außerdem organisiert Werkleitz im Rahmen des Panels mit "Angst vor Ort" eine Exkursion in die Stadt Bitterfeld-Wolfen, die infolge einer entsprechenden Medienberichterstattung besonders häufig mit Umwelt- und Zukunftsängsten verbunden wird.

"Angst im Gespräch" bildet den Auftakt für das vom 12. bis zum 17. Oktober 2010 stattfindende Kunstfestival "Angst hat große Augen", das Werkleitz in Kooperation mit KUNSTrePUBLIK veranstaltet. Untersucht werden soll sowohl, was das Gefühl der Angst erzeugt, als auch wie Menschen auf Angst reagieren – von konkreten Lösungsversuchen über abstrakte Ideen- und Ideologiebildung bis hin zu kollektiven und individuellen Ersatzhandlungen. Dabei werden lähmende Angstreaktionen ebenso untersucht wie deren kreative Überwindung. Das Festival wird sich auf zwei künstlerische Gattungen konzentrieren: Kunst im öffentlichen Raum und Filmprogramme werden ergänzt durch Vorträge, Panels und Publikationen.