300 Tonnen Schrott

von 29. März 2009

(ens) Noch am Samstag waren die Bauarbeiter skeptisch. Am Sonntagabend war es dann aber geschafft. Um Punkt 19.40 Uhr schwebte der letzte Stahlträger über der B6 gen Boden, die 95 Jahre alte Brücke über die Leipziger Chaussee ist nun Geschichte. Seit Freitag hatten der Brückenkonstruktion der so genannten “Dieskauer Kurve” den Gar ausgemacht. Und die Bauarbeiter hatten einiges zu knabbern, vor allem mit Schweißbrennern. Vier Brückenteile mit jeweils 50 Tonnen Gewicht sowie vier Querträger mit je 27 Tonnen galt es aus ihrer Verankerung zu heben. Die Firma Mammoet hatte dazu einen 500-Tonne-Kran aufgestellt, der schließlich alle Brückenteile sorgsam neben der Straße zur weiteren Zerlegung ablegte.

Während der Abrissarbeiten war die B6 am Wochenende voll gesperrt. Autofahrer wurden über die Dieselstraße umgeleitet. Seit Jahren ist die Strecke nur noch für Busse freigegeben und durch eine Polleranlage normalerweise abgesichert. Die Poller blieben am Wochenende unten, doch gerade im Einkaufsverkehr erwies sich die Anlage als Engpass, weil nur jeweils ein Auto durchpasste und die Gegenrichtung warten musste. Daneben war am Samstag auch zwischenzeitlich die aufgestellte Ampelanlage vor der Dieselbrücke außer Betrieb, was zu zusätzlichen Behinderungen führte.

Ab Montag rollen die Autos dann wieder über die Leipziger Chaussee, bevor im September die zweite Sperrung erfolgt. Dann wird die neue, 90 Tonnen schwere Brücke eingebaut. Bis dahin gilt es aber noch die Stützen und die alten Widerlager abzureißen und neue Stützen für den Brückenneubau zu bauen. Insgesamt investiert die Bahn 6 Millionen Euro für Brückenneubau und Erneuerung der Strecke.


Foto ganz unten: Sakas02