Ausschuss genehmigt Gelder für Saline

von 18. August 2009

(ens) Vor einer Woche hat die Stadtverwaltung von Halle (Saale) an der Giebelwand des Saalhorns auf der Saline Balken aufstellen lassen. Grund: das denkmalgeschützte Gebäude ist marode, droht einzustürzen. Schon 2004 und 2006 gab es Auflagen von der Oberen Denkmalbehörde, das zum historischen Salinekomplex gehörende Gebäude zu sichern. Doch die Stadt ließ die Zeit verstreichen. Im vergangenen Jahr waren zwar 110.000 Euro im Haushalt eingeplant. Doch im November wurde die Vorlage kurzerhand zurückgezogen. In diesem Jahr wurde wegen des angespannten Budgets gleich gar kein Geld eingeplant.

Die drohende Einsturzgefahr zwang nun zum Handeln. Für rund 400.000 Euro will die Stadt eine Notsicherung durchführen, die Außenwände wieder standsicher machen und ein neues Ziegeldach aufziehen. Das letzte OK hat der Stadtrat. Doch bereits im Finanzausschuss deutete sich eine Diskussion über das Vorhaben an. “Es klingt zwar erstmal gut, dass wir ein denkmalgeschütztes Gebäude erhalten”, so Bernhard Bönisch von der CDU. “Aber was wollen wir danach damit anfangen?” Schließlich seien die vorgesehenen 400.000 Euro kein Pappenstiel. “Ich bin nicht mehr bereit, einen Schuss ins Blaue zu machen”, schimpft Bönisch.

Baudezernent Thomas Pohlack und ZGM-Leiter Bernd Bielecke erläuterten noch einmal die Notwendigkeit. “Es herrscht akute Einsturzgefahr”, so Pohlack., der auch noch an die historischen Wurzeln erinnert. Und Bielecke ergänzte, er könne nicht garantieren, dass das Saalhorn den nächsten Herbststurm überstehen würde. “Entweder wir handeln jetzt, oder es gibt kein Saalhorn mehr.” Denn mittlerweile drücke das Grundwasser im Baugrund.

Am Ende stimmten 7 Räte der Notsicherung zu, drei enthielten sich. Hans-Dieter Wöllenweber (FDP) votierte mit Nein. In der gleichen Vorlage standen auch noch Mehrausgaben für die Hafenbahntrasse zur Abstimmung. Bönisch sah die 360.000 Euro besser in der Sanierung von Straßen angelegt und enthielt sich. Alle anderen Räte stimmten der Mehrausgabe zu. Baudezernent Pohlack hatte zuvor noch einmal auf die Bedeutung für den Ausbau des Radwegenetzes und die hohe Förderung von 66 Prozent hingewiesen.