Blockparteien in der DDR

von 30. März 2009

Im Sommer 1945 erteilte die Sowjetische Militärverwaltung die Zulassung für vier Parteien (KPD, SPD, CDU und LDPD) unter der Maßgabe, sich in einem “antifaschistisch-demokratischen Block” zusammenzuschließen. Diese Auflage wurde nicht ohne Zwang mit der Bildung der Nationalen Front, einem Block aus SED, CDU, LDPD, NDPD und DBD sowie weiterer Massenorganisationen der DDR, vollzogen. Die Rolle dieser sogenannten Blockparteien ist umstritten: einerseits werden sie als letzte Orte der Opposition innerhalb des offiziellen politischen Systems der DDR bezeichnet. Andererseits erfüllten sie ihren Zweck, loyaler Teil der Machtbasis des SED-Regimes zu sein und dabei kritische Stimmen zu integrieren – stets zur Zufriedenheit der Führungsriege im ZK der SED.

Rückblickend ist eine Einordnung nicht einfach und die Debatte um die Blockparteien ist auch 20 Jahre nach dem Ende der DDR nicht verstummt. Wie viel Opposition war möglich? Was hat es tatsächlich an Kritik und Widerspruch gegeben? Welche Rolle spielten die Blockparteien während der Wende 89/90? Diese Fragen diskutieren am Dienstag ab 20 Uhr im Rahmen des Grünen Salons der Heinrich-Böll-Stiftung in der Ökoase in der Kleinen Ulrichstraße in Halle (Saale):

– Dr. Michael Richter (Hannah-Arendt-Institut Dresden)
– Dr. Karl-Heinz Gerstenberg (Parlamentarischer Geschäftsführer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag)
– Thomas Leimbach (stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Sachsen-Anhalt)
– Dr. Steffen Reichert (Journalist, Moderation)