Budde will den Teilfacharbeiter reaktivieren

von 31. Januar 2016

Auf einer Veranstaltung der SPD-Landtagsfraktion am 27. Januar 2016 im Dorint Hotel in Halle plädierte sie dafür, diesen Ansatz zu reaktivieren. „Viele Menschen in Sachsen-Anhalt ohne Berufsabschluss sind handwerklich begabt.“ Als Hilfsarbeiter komme man jedoch nicht weiter. Der Teilfacharbeiter aus der DDR sollte reaktiviert werden. Wenn das der Bund nicht hinbekommen sollte, kündigte Budde an, wird Sachsen-Anhalt das selbst als Pilotprojekt anschieben. Würde die Mehrheit ihrer Berufskollegen dem Vorschlag folgen, wäre das eine absolute Kehrtwende in der Politik, da der Teilfacharbeiter nach dem Ende der DDR nicht anerkannt wurde. Diese spezielle Form der Berufsausbildung sollte einst und könnte nun wieder jene Jugendlichen auffangen, die sich mit der Theorie herum quälen, in der Praxis jedoch recht begabt sind. In der DDR waren fünf Prozent der Arbeiter Teilfacharbeiter, wie aus einer Statistik in der 1997 erschienenen Publikation „Deutsch-Deutsche Sprachspiele“ von Wolfgang Frindte, Thomas Fahrig und Thomas Köhler hervorgeht.

Dass der Teilfacharbeiter trotz aller Querelen nach der Wende wieder da ist, zeigte eine Hallelife-Recherche im Internet. Ein Anbieter der entsprechenden Ausbildung ist gar in Halles unmittelbarer Nachbarschaft, allerdings im Freistaat Sachsen, zu finden. Die „ciT Leipzig GmbH – Institut für angewandte Informatik“ machte im Jahr 2015 folgende Offerte: „Berufliche Qualifizierung zum Teilfacharbeiter (IHK) und fachspezifisch Deutsch für Migranten im Bereich Lager oder Verkauf“.

Auf der SPD-Veranstaltung in Halle trug die Magdeburgerin weitere Positionen zur Arbeitsmarktpolitik vor. So sei das Generationsmanagementproblem in den Unternehmen allgemein bekannt, aber nur ein Drittel tue etwas dagegen. Nachfolgeprobleme seien ein Problem der Unternehmen, allerdings mit Folgen für alle. Ohne vernünftige Löhne würden die Menschen weiter abwandern. Es gebe Industrieunternehmen in Sachsen-Anhalt, die übertariflich bezahlen, erklärte Budde, dass es auch anders geht. An der Stelle verwies sie außerdem auf Unternehmen, die Anreize für arbeitende Eltern setzen. Mit Blick auf den Nachwuchs sagte sie, dass sich die Jugend eine andere „Work-Life-Balance“ (Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben, Beruf und Freizeit) wünscht: Sie will viel geben, aber nicht alles. Gewinnbringende Arbeit müsse zudem flexibilisiert werden. Es müsse um flexible Arbeit, statt um flexible Arbeiter gehen.

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