Der Handwerksmeister: Ein Garant für wirtschaftliche Stabilität

von 21. Februar 2013

Betriebe der zulassungspflichtigen Handwerke, in der Regel sind das Meisterbetriebe, weisen eine sehr hohe Bestandsfestigkeit auf. Darauf verweist Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, bei der Vorstellung einer gemeinsamen Untersuchung der Handwerkskammer Halle und der Auskunftei Creditreform Halle. Dies zeige, dass sich die Qualität der Meisterausbildung auch in betriebswirtschaftlichem Erfolg auszahle. So seien im Meisterhandwerk die Überlebenswahrscheinlichkeit höher und die Insolvenzanfälligkeit geringer.„Die guten Bonitätsnoten des Handwerks sind auch vor dem Hintergrund der aktuell schwächeren Konjunktur ein Zeichen von Stabilität“, betont Martin Plath, Prokurist bei der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in Halle. Creditreform bewertet die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit von Unternehmen anhand verschiedener Kennzahlen wie beispielsweise Verschuldung und bisheriger Zahlungsweise.

Demnach wiesen 3,4 Prozent der Meisterbetriebe im Kammerbezirk Halle eine schlechte Bonitätsnote auf, die beispielsweise bei Zahlungsstörungen oder beim Vorliegen eines gerichtlichen Negativmerkmals vergeben werden. Das Meisterhandwerk sei damit deutlich stabiler als Unternehmen aus zulassungsfreien Handwerken und handwerksähnlichen Bereichen, von denen mit 6,4 Prozent fast doppelt so viele betroffen sind.„Durch die qualitativ gute Ausbildung und die schon vorhandene Berufserfahrung sind handwerkliche Unternehmensgründer deutlich besser für die Selbstständigkeit gerüstet“, stellt Jürgen Rogahn heraus. Vielen Gründern fehle es an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, die essentieller Bestandteil der Meisterausbildung sind. Plath ergänzt: „Ein gut vorbereiteter Start in die Selbstständigkeit ist das ‚A und O‘ und zeigt sich auch später am Erfolg“. Diese Betriebe würden zudem mehr Arbeitsplätze schaffen.