Diakonie ermöglicht Ferien für arme Kinder

von 7. Januar 2012

(dpa) Rund 8000 sozial schwachen Familien und deren Kindern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat die Diakonie Mitteldeutschland mit Sitz in Halle (Saale) in den vergangenen fünf Jahren eine Auszeit von der Armut ermöglicht. Über die Aktion «Kindern Urlaub schenken» wurde ihnen die Teilnahme an Tagesausflügen, Ferienspielen oder Zeltlagern finanziert. Rund 400 Projekte seien mit fast 400 000 Euro aus Spenden gefördert worden, teilten die Diakonien Sachsen und Mitteldeutschland am Freitag in Leipzig mit.

Auch 2012 läuft die Aktion weiter. Privatpersonen, aber auch Stiftungen oder Sponsoren sind zu Spenden aufgerufen. Für 15 Euro könne je einem Kind ein Tag zusätzliche Erholung geschenkt werden, hieß es. Die Aktion ist nach Diakonie-Angaben einmalig in Deutschland.

Laut Roland Merten, dem Sprecher des Spendenrates der Aktion, leben in Thüringen rund 60 000 Kinder in Familien, die staatliche Transferleistungen beziehen. Das sind 22,5 Prozent aller Kinder. In Sachsen lag die Quote 2010 bei 24,5 Prozent und in Sachsen-Anhalt bei 29,5 Prozent.

Mit den staatlichen Regelsätzen könnten Kinder zwar so versorgt werden, dass sie «satt und sauber» sind, aber Urlaube oder auch nur ein Zoo-Besuch seien kaum drin, sagte Merten. Die staatliche Unterstützung schaffe es nicht, «das aufzubrechen, woran diese Kinder am meisten leiden: die soziale Isolation». Die Aktion «Kindern Urlaub schenken» setze dort an und ermögliche einen «zeitlich befristeten Ausstieg aus der Armut».

Seit Beginn der Aktion im Jahr 2006 sei das Spendenvolumen kräftig angestiegen – von 5000 Euro im ersten Jahr auf 136 000 Euro 2011. Die Spenden kämen aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland.