Ehrung für Lebensretter

von 3. Dezember 2010

“Wo ist eigentlich der Lebensretter“, fragte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und war verwundert, dass er neben ihr stand – in Feuerwehruniform. Denn Florian Poorten ist selbst Feuerwehrmann. Allerdings nicht in Halle, sondern in seiner Heimat in Kalkar in Nordrhein-Westfalen bei der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.

Doch an jenem 9. Oktober war er in Halle bei seiner Freundin, die hier studiert. Gemeinsam spazierten sie am Riveufer entlang und bekamen zunächst vom dramatischen Geschehen nichts mit. Die Schreie der Menschen am Ufer schreckten das Paar schließlich auf. Doch während diese nur zuschauten, sprang Florian Poorten ins acht Grad kühle Wasser, um einer Frau zu helfen, die in der Saale trieb. “Ich dachte erst, die schwimmt da. Ich bin ja auch manchmal so ein Verrückter”, meinte er. Doch schnell wurde ihm klar, dass es ernst ist. Mit seinem mutigen Einsatz hat er der 45-jährigen Frau das Leben gerettet.

“So etwas kann man nicht einstudieren”, lobt Innenminister Holger Hövelmann. Er überreichte eine Urkunde zur Öffentlichen Belobigung, unterschrieben von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer. Selbstbewusst habe Florian Poorten Hilfe geleistet. Neben der Belobigung stehe nun die persönliche Erfahrung, jemanden gerettet zu haben. Halles Oberbürgermeisterin würdigte ebenso das professionelle und rationale Handeln. Als Dankeschön überreichte sie ihm eine Silbermedaille mit den fünf Türmen der Stadt. Eine Ehrenurkunde selbst hat die Stadt nicht. “Aber vielleicht kann man über eine solche Einführung mal nachdenken.”

Doch während Florian Poorten belobigt wurde, wurden auch ein paar nachdenkliche Wort angestimmt. Denn zahlreiche Schaulustige standen Drumherum. Doch niemand half dem Retter und der Frau aus dem Wasser, alle gafften nur.