Elisabeth-Krankenhaus hat neue ITS

von 21. Dezember 2011

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Weiß, kahl und steril, so stellen sich wohl die meisten Menschen eine Intensivstation vor. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle (Saale) geht da schon seit Jahren andere Wege, setzt auch auf künstlerische Aspekte. Schließlich müssen nicht wenige Patienten über Wochen und Monate im Krankenhaus bleiben. Und die sollen sich, soweit es möglich ist, einigermaßen wohl fühlen.

Am Mittwochnachmittag wurde die neu gestaltete Intensivstation der Klinik übergeben. Bei laufendem Betrieb war die ITS umgebaut worden, 1,3 Millionen Euro wurden investiert. Nun steht hier die modernste intensivmedizinische Technik in ganz Halle. Die Technik sei das eine, sagte Dr. Hendrik Liedtke, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Doch in erster Linie komme es auf die Leistungen der Mitarbeiter an. Schließlich seien es Ärzte und Pfleger, die den Patienten beistehen.

Schon seit Jahren arbeitet das Krankenhaus mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zusammen. Sie geben den einzelnen Stationen eine unverwechselbare Handschrift. Unter der Projektleitung von Ulrich Reimkasten, Professor für Malerei/Textil, entstand ein künstlerisches Gestaltungskonzept für die Station. Die Einbindung von Licht, Farbe und Plastizität fanden in dem Kunstprojekt „Entlasten – Aufladen“ ihren Ausdruck. Die durchdachte Planung sorgt nun für eine optimale Platzausnutzung in allen Zimmern. Vor dem Umbau waren die Zimmer rein funktional ausgestattet. Auch die Akustik wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen verbessert. Das neue Lichtkonzept rundet das Erscheinungsbild der Station ab. Für Chefarzt Hendrik Liedtke ist das wichtig. “Stellen sie sich vor, sie müssen 60 Tage im Bett liegen und sehen nichts anderes als einen Lüftungsschlitz”, machte der die Notwendigkeit deutlich.

Ein wesentlicher Grund für die Umgestaltung war der Einbau moderner Medizintechnik zur Patientenüberwachung. Im Mittelpunkt stand auch der Wunsch des Personals der ITS nach Einrichtung eines Rückzugsraumes. „Der Raum hilft uns, die oftmals schwierigen Gespräche mit Angehörigen in einer ruhigen Atmosphäre zu führen.“, sagt Liedtke. Am Eingang zur Station werden die Gäste, die hier ihre Angehörigen besuchen, von einem Aquarium begrüßt.

Auf der Intensivstation werden jährlich rund 1000 Patienten von 23 Ärzten und 51 Pflegenden behandelt. Bisher standen hierfür 15 Bettenplätze zur Verfügung. Im Zuge der Umgestaltung kam ein weiteres Bett hinzu. Es besteht nun die Möglichkeit der Beatmung von 16 Patienten. Chefarzt Liedke hat aber noch ein weiteres Ziel. Man wolle Möglichkeiten schaffen, dass auch Patienten mit künstlicher Beatmung duschen können.