GEW fordert die gerechte Bezahlung von Frauen und Grundschullehrkräften

GEW fordert die gerechte Bezahlung von Frauen und Grundschullehrkräften
von 7. März 2022

Der heutige 7. März ist in Deutschland der Equal Pay Day, der Aktionstag für Entgeltgleichheit. „Es ist traurig, dass wir immer noch jedes Jahr die Lohndifferenz von Frauen rechnerisch darlegen müssen. Dieses Jahr markiert der 7. März den Tag, bis zu dem Frauen unentgeltlich gearbeitet haben, wenn sie gesamtgesellschaftlich die gleiche Lohnsumme wie Männer bekämen – das wären vom Beginn des Jahres an 66 Tage Arbeit ohne Lohn,“ sagt Eva Gerth, die Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. Zwar verringert sich die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern leicht, jedoch haben laut Statistischem Bundesamt Frauen im Jahr 2020 im Durchschnitt 18 Prozent weniger verdient. Deutschland gehört damit zu den traurigen Schlusslichtern im europäischen Vergleich.

„Die bittere Wahrheit ist, dass gerade auch Berufe im Bildungs- und Jungendhilfebereich, in denen viele Frauen arbeiten, schlechter bezahlt sind. Frauen arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit- oder in Minijobs, sie leisten den überwiegenden Teil der Care-Arbeit“, so Gerth. Die Corona-Pandemie hat das mehr als deutlich zum Vorschein gebracht. Nach wie vor unternimmt die Landesregierung wenig, um die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Frauen und Männern auch im Lohnsektor umzusetzen.

Ungleichbehandlung auch bei Grundschullehrkräften beenden

„Als Bildungsgewerkschaft nehmen wir den Equal Pay Day außerdem zum Anlass, um erneut darauf hinzuweisen, dass Grundschullehrkräfte endlich so wie alle anderen Lehrkräfte bezahlt werden müssen“, sagt die Landesvorsitzende Gerth. Auch hier sind überwiegend Frauen betroffen. In unseren Nachbarbundesländern Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden Grundschullehrkräfte bereits nach A13/E13 vergütet. Das macht einen monatlichen Unterschied von bis zu 600 Euro im Geldbeutel aus und ist einer der Hauptgründe, warum viele Grundschullehrkräfte Sachsen-Anhalt den Rücken kehren.

„Wir finden, Wertschätzung der täglichen Arbeit sieht anders aus. Wir weisen immer wieder auf den Missstand hin und sehen durch ihn eine große Gefahr für die Unterrichtsversorgung im Land. Wir haben dazu in der Vergangenheit einen Gesetzesvorschlag zur Höhergruppierung an die Landtagsfraktionen geschickt, nun ist es an der Landesregierung, endlich zu handeln und merkliche Ergebnisse herbeizuführen“, sagt Eva Gerth abschließend.

Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, einschließlich einer besseren Bezahlung hat aus Sicht der Bildungsgewerkschaft mehr Chancen, nachhaltig mehr Personal für den Bildungs- und Jungendhilfebereich zu gewinnen als schöne Worte und hilflose Headhunter-Kampagnen.