Halle will 2010 Europas Kulturhauptstadt werden

von 28. Januar 2004

Neben der reichen Kulturlandschaft mit Angeboten für jede Gruppe wolle sich die größte Stadt Sachsen-Anhalts als Kommune im Wandel präsentieren. In den vergangenen Jahren habe Halle eine Wandlung von einer Industriestadt zur Stadt der Wissenschaft, Bildung und Kultur vollzogen, sagte Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler. Dieser Prozess solle mit dem Motto «Halle verändert» deutlich gemacht werden. Mit der Zustimmung des Stadtrates werde Halle bis zum 31. März 2004 die Bewerbungsunterlagen in Magdeburg einreichen, sagte Häußler. Die Saalestadt unterschätze die Mitbewerber Dessau und Wittenberg keinesfalls. Kulturdezernent Dr. habil. Hans-Jochen Marquardt betonte, Halle stelle bei der Bewerbung nicht die langen Traditionen in der Kultur in den Vordergrund, vielmehr sollen die Umbrüche dargestellt werden, die für anderen europäische Regionen eine «Vorbildwirkung» haben könnten. Mit der seit 1985 alljährlichen Berufung einer europäischen Kulturhauptstadt sollen Reichtum, Vielfalt und Gemeinsamkeiten der europäischen Kulturen herausgestellt und ein Beitrag zur besseren Verständigung der Europäer geleistet werden. Deutsche Städte können sich für das Jahr 2010 bewerben. Das Kultursministerium in Sachsen-Anhalt wird bis zum 30. Juni 2004 über die Bewerbung entscheiden und den Vorschlag an das Auswärtige Amt weiterleiten. Dieses wiederum bittet den Bundesrat bis zum Juni 2005 seine Entscheidung mitzuteilen. Ende September wird schließlich der deutsche Bewerber an die Europäische Union weitergeleitet. 2006 nominiert der Rat der Europäischen Union die «Kulturhauptstadt Europas 2010». Nach 1999 mit Weimar wird es wieder eine deutsche Stadt sein. In Deutschland haben bislang Ausgsburg, Bamberg, Regensburg, Bremen, Görlitz, Potsdam, Karlsruhe, Kassel, Braunschweig, Essen, Köln, Lübeck, Münster, Osnabrück, Dessau und Wittenberg sowie Halle ihre Bewerbung signalisiert.