Halle will Winterdienst besser machen

von 15. Dezember 2010

Viel Kritik gab es in den letzten Tagen am halleschen Winterdienst. Doch nun sagt die Stadtverwaltung eine Besserung zu. Tiefbauamtsleiter Martin Heinz erklärte am Mittwoch im Stadtrat, dass künftig auch 10 Prozent der Nebenstraßen vom Schnee befreit werden. Damit kommen zu den bereits jetzt zu räumenden 247 Kilometern rund 40 Kilometer hinzu. Dies soll Straßen betreffen, wo es aus überörtlichem Interesse notwendig ist, so Szabados gegenüber HalleForum.de.

Außerdem sollen 80 Haltestellen in das Räumsystem aufgenommen werden, für die eigentlich die Grundstückseigentümer zuständig sind. Insgesamt rechnet Heinz mit Mehrkosten für den städtischen Haushalt von 150.000 bis 200.000 Euro. Zudem sollen insgesamt 50 Praktikanten mit zum Einsatz kommen. Sie bilden die so genannte schnelle Eingreiftruppe.

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados erklärte mit Blick auf etliche Hauseigentümer, die ihrer Räumpflicht nicht nachkommen: “Wir müssen hier eine schnelle und unbürokratische Lösung finden und können nicht erst auf Ersatzvornahmen warten.” Allerdings sollen die Hauseigentümer nachträglich finanziell zur Verantwortung gezogen werden.

Aus Magdeburg übernehmen will Szabados die Idee, Container in Wohnvierteln aufzustellen, in denen Hauseigentümer die Schneemassen entsorgen können und die regelmäßig von der Stadtwirtschaft abgeholt werden. “Manchmal können wir von Magdeburg lernen”, so das Stadtoberhaupt. Es sei eben nicht immer möglich, den Schnee in Vorgärten zu entsorgen. “Und wenn es weiter schneit, wissen wir nicht wohin mit den Schneemassen.” Wo die Container aufgestellt werden sollen, kann die Bevölkerung vorschlagen.

Ein Problem ist auch, dass die Räumfahrzeuge den Schnee auf Fußwege schieben und von dort die Schneeberge von den Hauseigentümern wieder auf die Straße geschoben werden. “Gibt es nicht Räumfahrzeuge, die den Schnee aufsaugen”, fragte Oberbürgermeisterin Szabados. Stadtwerke-Chef Matthias Lux will das prüfen lassen.