Informationen der Stadt Halle (Saale) zum Corona-Virus

von 30. März 2020

Das Video mit den Statements finden Sie auf halle.de unterAktuelle Clips.Die gesamte Pressekonferenz inklusive der Fragen der per Video zugeschalteten Medienvertreter finden Sie auf unseremYouTube-Kanal.

Hier das Statement des Oberbürgermeisters zum Nachlesen:

1. Zur aktuellen Lage

In der Stadt Halle gibt es aktuell 169 Infektionsfälle (gestern: 153 Infektionsfälle). Die Zahl hat sich damit zum gestrigen Tag um 16 weitere Fälle erhöht.

Die aktuelle Situation ist ein Härtetest für unsere Stadt, für unser Land – und zugleich eine Geduldsprobe. Wichtig wird in dieser Woche die weitere Entwicklung der Infektionszahlen sein.

Wie Sie wissen, mussten wir gestern in einem Alten- und Pflegeheim des Diakoniewerkes mehrere Infektionsfälle verzeichnen – sowohl bei Mitarbeitern der Einrichtung als auch bei Bewohnern.

Zum aktuellen Stand im „Johannes Jänicke-Haus“ in der Burgstraße folgende Informationen: Hier wurden bislang 22 Bewohner und 9 Mitarbeiter Corona-positiv getestet. Jedoch liegen noch nicht alle der 252 Test-Ergebnisse (152 Bewohner/100 Mitarbeiter) aus den Laboren vor. Eine weitere Bewohnerin ist im Alter von 91 Jahren in der Nacht zum Montag gestorben. Ein Zusammenhang mit dem Corona-Virus ist bislang nicht belegt, die Bewohnerin war zuvor negativ getestet worden. Der gestern in der Einrichtung verstorbene 91-Jährige war zuvor positiv getestet worden.

Die Stadt hat nunmehr das gesamte Alten- und Pflegeheim unter Quarantäne gestellt; Mitarbeiter dürfen die Einrichtung nur noch in Schutzausrüstung betreten.

Auch in der Einrichtung „Haus am Theater“ der Pflegewerk gGmbH wurde gestern eine Pflegerin Corona-positiv getestet. Die 24 Bewohner wurden daraufhin ärztlich untersucht und getestet. Die betreffende Eichrichtung wurde ebenfalls vollständig unter Quarantäne gestellt. Die Ergebnisse der Tests liegen noch nicht vor.

2. Zur medizinischen Versorgung in der Stadt:

In den Kliniken der Stadt befinden sich – Stand heute – 28 Personen in stationärer Behandlung. Das sind 5 Personen mehr als gestern. Weiterhin müssen drei Patienten beatmet werden.
Über die mobile Test-Station auf dem Parkplatz der Arbeitsagentur in der Schopenhauerstraße und die Fieberambulanz der Poli Reil wurden gestern insgesamt – also für beide Angebote – 124 Abstriche durchgeführt.

3. Zu den Kontrollen am gestrigen Tag:

Die Ordnungskräfte der Stadt haben gestern 56 Kontrollen durchgeführt. Am gestrigen Tag haben Stadt und Polizei keine Verstöße registriert – wetterbedingt war die Lage im öffentlichen Raum ruhig.

4. Zur Schutzausrüstung (Anzüge, Atemschutzmasken, Brillen)

Die medizinische Schutzausrüstung in der Stadt Halle reicht noch für 10 Tage. Eingerechnet ist eine kleine Nachlieferung.

Der Rettungsdienst ist seit gestern vorsorglich bei allen Fahrten von vornherein mit Mundschutz, Handschuhen und Schutzbrillen im Einsatz. Hier orientiert sich die Stadt an den geänderten Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, das diese Ausrüstung anfangs nur bei Patienten aus Risiko-Gebieten und positiv Getesteten vorsah.

Liebe Hallenserinnen, liebe Hallenser,

wie Sie wissen, wollen wir mit den Ausgangsbeschränkungen erreichen, dass sich die Ansteckungen verlangsamen und damit zugleich dafür sorgen, dass unser Gesundheitssystem weiterhin die Patienten versorgen kann. Das ist in der Stadt derzeit weiter gegeben.

Aktuell gibt es keine zuverlässigen Daten, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert. Immer wieder hört man die Aussage – ich zitiere „Wenn ich vom Virus befallen bin, dann bin ich danach immun.“ Diese Aussage ist derzeit wissenschaftlich nicht belegt. Für eine solche Aussage wäre erst die Auswertung von Langzeit-Beobachtungen erforderlich.

Zu den begehrtesten Artikeln auf der Welt zählen momentan Atemschutzmasken. Die Stadt ist aktuell auf jedes Unterstützungsangebot angewiesen: Wir danken daher für das Engagement unserer Theater, Oper und Orchester GmbH, deren Werkstätten für die Paul-Riebeck-Stiftung Mund-Nase-Schutzmasken herstellen.

Wir bitten auch private Initiativen, die Schutzmasken für Bürgerinnen und Bürger herstellen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Auch wenn der medizinische Schutz solcher Atemmasken – wie bereits ausgeführt – nur gering ist.

Am Ende bleibt wie immer mein wichtigster Wunsch:
Bleiben Sie zu Hause! Verlassen Sie nur das Haus, wenn Sie es unbedingt müssen.

Und bleiben Sie gesund!