Die Stadtverwaltung wird keinen Widerspruch gegen die vom Landesverwaltungsamt angeordnete Schließung der Förderschule Jägerplatz in Halle (Saale) einlegen. Das sagte Bildungsdezernent Tobias Kogge auf Nachfrage von HalleForum.de. Er sehe keine rechtlichen Voraussetzungen für einen Widerspruch. Die Schülerzahlen sind zu niedrig, sagte er.
Im neuen Schuljahr gehen nur noch 60 Schüler auf die Einrichtung, das Land schreibt eine Mindestschülerzahl von 90 vor. Allerdings sank die Schülerzahl nur unter die kritische Grenze, weil seit zwei Jahren keine neuen Schüler mehr zugewiesen werden. So hatte die Stadtverwaltung trotz eines gegenteiligen Stadtratsbekenntnisses die Bestandsfähigkeit der Schule angezweifelt und dies dem Landesverwaltungsamt so mitgeteilt, woraufhin keine Schüler zugewiesen wurden und die Schülerzahlen dadurch unter die geforderte Grenze sanken. Genau jene deshalb niedrigen Schülerzahlen werden nun als Schließungsargument herangezogen. Bereits zuvor hatte die Stadt die Schließung vorgesehen, weil es Dübelprobleme bei den Lampenaufhängungen an der Decke gab.
Bis zum Ende des Jahres ist die Stadt nun gezwungen, dem Landesverwaltungsamt eine neue Schulentwicklungsplanung vorzulegen. Es werden heftige Debatten im Stadtrat erwartet.
