Kinderlärm ist Zukunftsmusik

von 23. August 2009

(ens) “Kinderlärm ist Zukunftsmusik”, brachte es Diakon Reinhard Feuersträter auf den Punkt. Und erfreulicherweise kann das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara auf steigende Geburtenzahlen blicken. Als 1994 die Planungen für die damals neue Geburtsstation liefen, da ahnte noch niemand, dass die schon Jahre später zu klein wird. “Wir dachten damals an eine dauerhafte Lösung der Platzprobleme”, so Provinzoberin Dominika Kinder. Für 800 Geburten im Jahr war die Station ausgelegt. Heute sind es 1.600. Chefarzt Dr. Sven Seeger rechnet in diesem Jahr sogar mit 1.900 Geburten.

Deshalb hat die Krankenhausgesellschaft 1,6 Millionen Euro Eigenmittel in die Hand genommen, um in den vergangene 9 Monaten die Perinatalzentrums auszubauen. Unter anderem wurde ein 4. Kreißsaal eingerichtet und es entstanden zusätzliche Patientenzimmer sowie Arbeits- und Aufenthaltsräume. Auch die Neonatologie wurde vergrößert. Damit will das Krankenhaus den stetig wachsenden Nachfrage der Geburtshilfe gerecht werden. Die Kapazitäten wurden verdoppelt.

Manfred Brümmer, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses, ist besonders stolz auf die künstlerische Gestaltung von Fluren und Patientenzimmern. Burg-Professor Ulrich Reimkasten und seine Studenten haben jedes Zimmer individuell gestaltet. übernommen. Vor 10 Jahren hatte der schon die Gestaltung der alten Geburtsstation übernommen und das Konzept des Erweiterungsbaus darauf abgestimmt. Und Reimkasten ist auch ein bisschen selbst stolz auf das entstandene. “Wir haben ein Krankenhaus geschaffen, dass es in dieser Form in Deutschland nicht gibt.” Mittlerweile hätten zwar schon Krankenhäuser aus westlichen Bundesländern angefragt. “Doch denen ist nicht bewusst, das so etwas eben auch Geld kostet.”

Auch wenn die künstlerische Gestaltung weder von Staat noch Krankenkassen finanziert wird, ist diese Individualität der Krankenhausgesellschaft wichtig. Direktor Brümmer machte im Gespräch mit HalleForum.de deutlich, dass eben nicht nur weiße Gegenstände hygienisch sind. Und so strahlt es überall farbenfroh. So will man versuchen, das typische Aussehen eines normalen Krankenhauses verschwinden zu lassen. Schließlich, so Brümmer, sei ja eine Schwangerschaft keine Krankheit. Und auch auf den anderen Stationen hält nach und nach die farbenfrohe Gestaltung Einzug. Als nächstes sind die Vorräume der Fahrstühle dran.