Konjunkturpaket: 80 Millionen für Halle

von 3. Juli 2012

Darüber wollten die Verantwortlichen einmal informieren. Sie luden deshalb am Donnerstag zu einer Pressereise durch den Süden Sachsen-Anhalts ein. Denn allein in Sachsen-Anhalt wurden 475 Millionen ausgegeben. Denn über Gutes müsse man auch reden, sagte Halles Sozialdezernent Tobias Kogge. Schließlich sei ja eine Menge Geld investiert worden. Man habe versucht, mit Sinn und Verstand die Mittel so einzusetzen, dass sie nachhaltig wirken. Nutznießer seien die Kinder. Kogge lobte die gute Zusammenarbeit mit der Investitionsbank des Landes. Etwa 80 Millionen Euro seien in Halle investiert worden. Im Vergleich zur Bevölkerung stand damit für Halle ein enormer Betrag zur Verfügung. Mit 2,3 Millionen Euro wurden beispielsweise Räumlichkeiten für das Stadtmuseum hergerichtet. Das alte Druckereigebäude wurde saniert, hier soll die neue Dauerausstellung zur Stadtgeschichte gezeigt werden. Am Hallmarkt wurde das Kommunale Bildungszentrum mit Stadtbibliothek, Berufsschule und Volkshochschule der Stadt und des Saalekreises geschaffen. Dadurch gebe es nun kurze Wege zwischen den Einrichtungen. Die Zahl der Ausleiher in der Bibliothek konnte dadurch beispielsweise gesteigert werden. Dieses Zentrum habe für nachhaltige Synergieeffekte gesorgt. “Wir können jetzt eng zusammenarbeiten und müssen nicht immer durch die halbe Stadt fahren”, sagte Bibliotheks-Leiterin Hildegard Labenz. Man habe zwar schon im Vorfeld kooperiert. Doch nun gestalte es sich wesentlich einfacher. Am 20. Oktober werde man einen Tag der halleschen Bibliotheken durchführen, um die Bibliothekslandschaft der Saalestadt bekannter zu machen. Hier werde auch die Volkshochschule mitwirken. Laut Kogge belebe das Zentrum auch die Umgebung, wie zum Beispiel den Bäcker, den Kiosk, Plätze und Straßen. Es sei auch motivierend für die Mitarbeiter, ergänzte die VHS-Leiterin. Bernd Bielecke, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, ging auf die Gebäudesanierung ein, insbesondere des denkmalgeschützten Hauses an der Oleariusstraße. Dieses sei nun fit für die nächsten 20 Jahre. Voranbringen konnte man insgesamt auch den Brandschutz. Allerdings gebe es auch noch Bereiche im komplex, die man gern sanieren würde. Dazu zählen die Aula und die Sporthalle. Durch das Konjunkturpaket habe man viele strukturelle Projekte anpacken können, wies Kogge hin. In der Taubenstraße konnte die Kita Taubenhaus saniert werden, insbesondere die Energiebilanz hat sich dadurch verbessert. Inzwischen ist die Einrichtung als Green Building zertifiziert worden. Daneben berichtet Kogge auch von Bundes- und Landesgebäuden, die saniert worden. Dazu gehören der neue Hauptsitz der Leopoldina, die Sanierung und der Ausbau der Latina sowie der Neubau der Bundeskulturstiftung. Manfred Maas von der Investitionsbank berichtete von weiteren Projekten im Süden Sachsen-Anhalts wie einer Grundschule in Weißenfels, das Nietzsche-Dokumentationszentrum. Das Konjunkturpaket habe nachhaltig gewirkt. er sprach von einer guten Zusammenarbeit zwischen Investitionsbank, Land und Kommunen. Maas berichtet von einem Gutachten des IWH zur Wirksamkeit. Und das Paket habe seine volle Wirkung entfaltet, Aufträge für die Wirtschaft seien trotz der Krise entstanden. Die Unternehmen hatten dadurch ihre Beschäftigten halten können. Einige Firmen haben sogar Langzeitarbeitslose eingestellt und qualifiziert. Das Konjunkturpaket sei mehr als nur ein Strohfeuer. Viele Aufträge seien an lokale Firmen vor Ort gegangen. In die Zukunft gerichtet sagte Kogge, man müsse auch lernen Nein zu sagen. Gewisse Projekte könnten eben nicht umgesetzt werden. Es gelte das zu tun, was demographisch nachhaltig sei. Deshalb würden beispielsweise in der Peripherie keine Schulen saniert, sondern in den Bereichen, wo auch schulen nötig seien. Beispielsweise im Paulusviertel.