Martha Maria in Dölau erstes zertifiziertes Lungenkrebszentrum in Ostdeutschland

von 18. Juni 2010

Lungenkrebs. Wer mit dieser Diagnose konfrontiert wird, ist aus gutem Grund schockiert. Noch immer ist die Heilungsrate gering: Nur jeder zehnte Erkrankte überlebt die folgenden fünf Jahre. „In den frühen – leider oft nur zufällig entdeckten – Stadien des Bronchialkarzinoms liegen die Überlebenschancen immerhin bei fast 90 Prozent“ betont PD Dr. Matthias Steinert, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und neuer Zentrumsleiter.

Am 23. Juni 2010 bekommen Steinert und sein Team als erste Klinik in den neuen Ländern das hochwertige Zertifikat OnkoZert der Deutschen Krebsgesellschaft überreicht. „Der Zentrumsname an sich ist nicht geschützt. So gibt es auch andere Kliniken, die sich Lungenzentrum nennen„, erklärt PD Dr. Wolfgang Schütte, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau. „Mit unserem Zertifikat haben wir uns bewusst für die qualitativ hochwertigste Zertifizierung nach den Standards der Deutschen Krebsgesellschaft entschieden. Unser Tun wird regelmäßig bis ins kleinste Detail überprüft. Nicht zuletzt die wissenschaftlichen Studien, die bei uns laufen, garantieren, dass wir immer etwas Vorsprung haben.“ Und auch die Zahlen des Krankenhauses stimmen: Die Deutsche Krebsgesellschaft fordert für die Zertifizierung, dass mindestens 200 Patienten jährlich primär, also erstmals, behandelt werden. Die Menge der Operationen muss mindestens bei 75 liegen. Diese Voraussetzungen werden im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau erfüllt. So ließ die Anerkennung der Experten auch nicht lange auf sich warten:

Prof. Dr. Michael Thomas, Vorsitzender der „Pneumologischen Onkologie“ Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft überbrachte seine Glückwünsche und erläutert: „Die Zertifizierung zum Organtumorzentrum ist von der Deutschen Krebsgesellschaft klar definiert und garantiert den bestmöglichen Standard in Diagnostik und Therapie, orientiert an aktuellen Leitlinien.“

„Wichtig ist uns vor allem die Vermeidung von strapazierenden Mehrfachuntersuchungen, die perfekte Dokumentation und die Verknüpfung der Schnittstellen zu Kooperationspartnern außerhalb des Krankenhauses“, betont Zentrumsleiter PD Dr. Steinert. Bereits 2006 wurde eine Art „Runder Tisch“ gegründet. In diesem Gremium beraten Thoraxchirurg, Pneumologe, Strahlentherapeut, Nuklearmediziner, Radiologe, Pathologe und Onkologe gemeinsam über die Therapie. Seit 2009 sitzen per Videokonferenz auch externe Partner, beispielsweise der Lungenarzt am Heimatort des Patienten, mit in der Runde. „Für unsere Patientinnen und Patienten sollten sich die Wege vereinfachen. Nun kann spätestens drei Tage nach der dramatischen Diagnose die Behandlung beginnen.“