Micropchips aus Heide-Süd

von 10. Juli 2009

Das Technologie- und Gründerzentrum am Weinberg Campus in Halle (Saale) wächst weiter. Am Donnerstagabend kannte auf dem Gelände in der Blücherstraße ein neues „Funktionsgebäude“ eingeweiht. Ein unscheinbarer Begriff, doch für das TGZ bedeutet das die Ansiedlung von zwei neuen Firmen: die GP Solar aus Konstanz, die Solaranlagen entwickelt und vertreibt sowie Micropelt aus Freiburg im Breisgau. Daneben hat sich auch die Agentur Hoss PR hier niedergelassen, ihren Sitz vom Paulusviertel nach Heide-Süd verlegt, findet sich doch auch eine Reihe der Kunden hier.

Oliver Keilhack von Micropelt lobte die Aufbruchsstimmung in der Stadt sowie die Verbindung von Tradition und Moderne. Faktoren, die auch in die Standortentscheidung hineinspielten. Wissenschaft, Erfahrung, Universität, Forschung, Institute – Keilhacks getroffene Schlagwörter zeigen die Vielfältigkeit des Standorts. „Diese Punkte sind ein essentieller Vorteil beim Anlauf der Fertigung.“ In Heide-Süd finde man bereits jetzt das passende Equipment für Analyse und Tests.

Anlaufen solle die Produktion im zweiten Quartal nächsten Jahres. Dann will Micropelt in Halle Microchips herstellen – mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. So als Thermogeneratoren zum Wärmen oder zur Stromerzeugung, thermoelektrische Kühler sowie als Sensorelemente. Letztere könnten zum Beispiel als Brandmelder eingesetzt werden. Insgesamt 8 Millionen Euro investiert Micropelt, unterstützt von der Investitionsbank, in den halleschen Standort. Keilhack will an die Tradition Halles als Hansestadt anknüpfen und von hier aus „die Welt erobern.“ Doch man wolle auch vor Ort einen Stempel hinterlassen und sich in Initiativen engagieren.

TGZ-Chef Wolfgang Lukas lobte vor allem, dass es gelungen sei, „sinnvolle Produktion“ an den Standort zu holen. Ein Ziel, dass die Investitionsbank mit ihrer großzügigen Förderung auch erreichen wollte, wie Bank-Chef Manfred Maas erläuterte. Eine „durchaus positive Entwicklung“, bescheinigte er dem Zentrum. Am Rande gab es für Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados noch eine kleine Überraschung. TGZ-Geschäftsführer Wolfgang Lukas übergab dem Stadtoberhaupt einen großen Spaten – mit den Daten der wichtigsten Neubauten in Heide-Süd. Szabados sammelt die Spaten von den “Ersten Spatenstichen” für Neuansiedlungen, nur vom TGZ hatte sie noch keinen, wie sie bedauerte. Mit Blick auf das hier geleistete erinnerte die OB noch einmal an die Diskussionen im damals noch 160 Mann starken Stadtrat, als über das Für und Wider eines solchen TGZ diskutiert wurde.