Neuer Vorplatz für Dölauer Krankenhaus

von 15. April 2011

Der Vorplatz des Krankenhauses Martha-Maria in Halle-Dölau erhält ein völlig neues Gesicht. Elisabeth Howey, freischaffende Bildhauerin aus Leipzig und Burg-Absolventin hat jetzt ihren Gestaltungsentwurf vorgestellt.

Im Januar 2010 war von der Martha-Maria Stiftung ein Wettbewerb für die künstlerische Vorplatzgestaltung des Krankenhauses in Halle-Dölau ausgeschrieben worden. Teilnahmeberechtigt waren Studierende und junge Absolventen der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design. Die künstlerische Leitung für den Wettbewerb lag bei Prof. Andrea Zaumseil.

15 Künstler reichten Arbeiten ein, die den Wettbewerbsanforderungen gerecht wurden. Die Jury votierte nach einer fünfstündigen Sitzung einstimmig und vergab einen dritten, zwei zweite und einen ersten Preis. Elisabeth Howey gewann den ersten Preis. Ihre Arbeit stellt zwei überlebensgroße, stark abstrahierte Figuren in den Mittelpunkt, die Martha und Maria darstellen. In der Bibel wird von den beiden Schwestern berichtet, die mit dem berühmten Rabbi Jesus befreundet waren und der eines Tages bei ihnen zu Gast war. Martha, die Aktive, bewirtet Jesus und sorgt sich um sein körperliches Wohl, Maria sitzt ihm zu Füßen und hört seinen Reden zu. Aus dieser Geschichte ist für das Diakoniewerk Martha-Maria der Leitspruch „Helfen und Hören“ erwachsen. Elisabeth Howey setzt in ihrem Kunstwerk dieses Thema sensibel um: Die sitzende, in sich gekehrte Gestalt in weich fließendem Gewand stellt Maria dar, die aktive Martha ist in der stehenden, etwas kantiger geformten Figur mit dynamisch vorgestelltem Fuß zu erkennen. Sie werden eingebettet in die neu zu gestaltende Platzoberfläche, die von drei grünen, mit Kräutern bepflanzten Inseln geprägt ist.

Auf drei Schautafeln können seit der Vernissage die Besucher einen Eindruck von der Neugestaltung des Platzes erhalten. Sie soll einen bewussten Gegenpol zur kantig-geometrischen Architektur des Eingangsgebäudes setzen.

In einer großen Fabrikhalle im Leipziger Westwerk arbeitet die Künstlerin bereits an der Ausarbeitung der überlebensgroßen Figuren, die in einem ersten Schritt als Gipsmodell in Originalgröße gefertigt werden. Von diesen Modellen werden die Gussformen abgenommen, in die dann weißer Spezialbeton gegossen wird.

In Kürze werden die ersten Boden- und Fundament-Arbeiten für den neuen Vorplatz beginnen, am 22. Juli 2011 wird der neu gestaltete Platz eingeweiht. Die künstlerische Vorplatzgestaltung war erst durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren aus der Region möglich geworden.