Neues Solarzentrum soll Sonnenstrom günstiger machen

von 28. März 2012

Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Richtkranz nach Oben gezogen. Zumindest eine gute Nachricht angesichts der dunklen Wolken, die derzeit wegen Billigkonkurrenz aus China und Förderkürzungen über der Solarbranche schweben. Am Dienstagnachmittag war Richtfest am Neubau des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik (CSP) am Weinber Campus in Halle (Saale).  „Die Solarbranche ist derzeit in einer schwierigen Situation“, konnte auch Institutsleiter Peter Dold nicht verhehlen. Doch gerade in der jetzigen Situation brauche man ein solches Forschungszentrum, gelte es in Krisenzeiten doch besonders, in Forschung und Entwicklung zu investieren. Dem stimmte auch Wirtschaftsstaatssekretär Marco Tullner zu. Die Investition in Forschung sei das „richtige Signal für die Branche. Deutschland könne im internationalen Wettbewerb nur bestehen, wenn es auf Innovationen setze. „Wir erwarten vom neuen Zentrum eine Menge“, machte Tullner deutlich. Sei Ziel ist klar: „vor 60 Jahren war Mitteldeutschland der Hightech-Standort Europas. Dort wollen wir wieder hin.“ Halles Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann klopfte auch der Stadtpolitik auf die Schulter, die immerhin dafür gesorgt hat, dass eine ehemalige russische Kaserne neben einer Parkfläche und einem Wohngebiet auch zum Wirtschafts- und Forschungsstandort ausgebaut wurde. Der Bau des CSP sei einer der entscheidenden Gründe gewesen, warum sich das norwegische Solarunternehmen ITS für Halle entschieden habe. Dort laufe es derzeit richtig gut, sagte er. „Das Unternehmen arbeitet mittlerweile in drei Schichten.“ Bei Innotech Solar werden fehlerhafte Solarmodule repariert.  In dem Fraunhofer-Zentrum soll auf 4.000 Quadratmetern Platz geschaffen werden für angewandte Forschung in den Bereichen Kristallisationstechnologien, Solarwafer und Solarmodulprüfung. Laut Peter Dold wolle man die Solarzellen so optimieren, dass die Produktion von umweltfreundlichem Sonnenstrom bald preiswerter wird. Seit Chef-Kollege Jörg Baghdan sieht in dem neuen Zentrum auch bessere Arbeitsbedingungen für die derzeit 60 Mitarbeiter, die momentan auf drei Standorte verteilt sind. Im CSP sollen einmal 85 Menschen arbeiten.  Insgesamt kostet das neue Fraunhofer-Zentrum 47,2 Millionen Euro. Ab Anfang 2013 soll der Einzug beginnen. Im Herbst 2013 soll dann die offizielle Einweihung stattfinden.