Salzstadt Halle: Neubeginn nach 41 Jahren?

von 12. März 2012

1971 war Schluss mit der Salzförderung in Halle (Saale). Nicht etwa weil das Salz alle war. Nein, es war der bau der Hochstraße, der der Jahrhunderte alten Tradition ein jähes Ende setzte. Die Rohrleitung zum heutigen Salinemuseum wurde zerstört, in die Sole drang Süßwasser ein. Mittel für eine neue Leitung gab es nicht, erklärte Hallore Helmut Just am Montag.Doch nach 41 Jahren Unterbrechung könnte die Tradition fortgesetzt werden. Die Stadtwerke Halle haben in den letzten Wochen ein alten Rohr spülen lassen (HalleForum.de berichtete). Denn der Weg in 550 Meter Tiefe war verstopft, wie Bauarbeiter vor Ort erläuterten. Bei 170 Metern Tiefe habe sich eine Verstopfung gebildet. Ein 30 Meter langes Rohr war durchgerostet, hatte sich gelöst und dadurch die Salzquelle “wie ein Korken auf einer Flasche” versiegelt, wie zu erfahren war. Die Überrestung wurden nun beseitigt, der Weg bis in 550 Meter Tiefe ist frei. Dienstag gibt es noch geophysikalische Untersuchungen, Mittwoch wird der aufgebaute Turn zur Spülung wieder beseitigt.Die Sole ist nach wie vor vorhanden, ein gewisser Salzgehalt ist da. Das hat sich im Winter gezeigt, als das anstehende Wasser aus dem Bohrloch trotz eisiger Temperaturen nicht gefror, wie Hallore Helmut Just stolz erklärte. Bis zur Einstellung der Produktion lag der Salzgehalt der Sole bei 21 bis 23 Prozent. Die heutige Sole, die im Salinemuseum verarbeitet wird, weist 26 Prozent auf.Stadtwerke-Sprecherin Iris Rudolph macht aber klar: “es muss sich rechnen.” Deshalb stehen nun in den nächsten Wochen weitere Untersuchungen an. Der Salzgehalt wird gemessen, auch die Kosten für die Förderung werden berechnet. Ein bis zwei Monate wird das dauern.Liegt alles im finanziellen Rahmen, dann gibt es bald wieder Salz direkt aus Halle. Genutzt werden soll das für den Winterdienst und das Salinemuseum.