Solarfabrik: Met zum Auftakt

von 28. Oktober 2010

Es war ein grauer und stürmischer Tag, den sich die norwegische Innotech Solar ausgesucht hatte. Das Unternehmen investiert in eine Solarfabrik im Gewerbegebiet Queis rund 20 Millionen Euro und schafft in der ersten Ausbaustufe 80 Jobs. Mittelfristig sollen es 50 weitere werden.

Am Mittwoch war auf dem sogenannten Goldacker – ihn hatte die Stadt einst für die erhoffte Ansiedlung von BMW für Millionen hergerichtet – Grundsteinlegung für die 7000 Quadratmeter große Fabrik. Tageszeitung und Euromünzen sowie Baupläne kamen unter anderem in die Hülse. Im Anschluss wurde nach traditionell deutscher Art dreimal mit dem Hammer auf die Abdeckung geschlagen. Und traditionell norwegisch wurde es danach – es gab Met aus dem Trinkhorn.

In der Fabrik sollen pro Stunde zunächst bis zu 20.000 verunreinigte Solarzellen verschiedener Hersteller verarbeitet werden – damit diese für die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms verwendet werden können. Im ersten Quartal 2011 soll das Werk an den Start gehen. Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl, da machen sich positive Schlagzeilen besonders gut, scherzte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff: „hoffentlich vor März.“ Er nannte die Ansiedlung einen Beweis für die Attraktivität des Standortes Sachsen-Anhalt.

Laut Tommy Strömberg von Innotech habe man insgesamt 102 Standorte untersucht. Er lobte vor allem, wie man sich in Sachsen-Anhalt und Halle um das Unternehmen gekümmert habe. In anderen Regionen habe es zum Teil Tage bis zu einer Reaktion gedauert, „hier nur 2 Stunden“. Geschwindigkeit sei entscheidend.

Der Standort in Halle-Queis soll laut Innotech-Vorstandsvorsitzendem Thor Christian Tuv als Tor nach Osteuropa dienen. „Entscheidend waren für uns die Infrastruktur wie etwa die unmittelbare Autobahn-Anbindung, die Unterstützung durch das Land und die Stadt, die Verfügbarkeit gut ausgebildeten Personals und das leistungsfähige solare Kompetenznetzwerk in der Region.“