Stoppt dieses Schreiben den Riebeckturm-Abriss?

von 26. Mai 2010

Am 25. Juni soll mit einer großen Fete der Abriss des nördlichen Riebeck-Hochhauses eingeläutet werden. Mit Fördermitteln will die HWG sich von dem DDR-Bau trennen. Doch ein jetzt aufgetauchtes Schreiben könnte den Abriss in letzter Minute stoppen.

Am gestrigen Dienstag hat Marseille in einem Brief an HWG-Chef Heinrich Wahlen erneut sein Kaufinteresse bekundet und bittet um die Übersendung aller notwendigen Sach- und Bauunterlagen. „Sodann bitte ich um Zutritt in die beiden Hochhäuser, damit sich die Techniker ein Bild über den aktuellen Zustand verschaffen können. Darauf aufbauend wird ein Verkehrswertgutachten angefertigt, welches als Basis für die Kaufpreisermittlung dient“, schreibt Marseille.

Das Schreiben soll heute allen Stadträten zur Verfügung gestellt werden. Im Kommunalparlament steht ein Antrag der Linken zur Diskussion. Diese wollen den Abriss erst einmal aussetzen und stattdessen die HWG auffordern, in Verkaufsverhandlungen zu treten. Erst wenn diese scheitern sollten, käme ein Abriss in Betracht. Damit der Antrag der Fraktion behandelt wird, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig.

Die Bürgerinitiative „Gegen den Abbruch der Riebeck-Hochhäuser“ sieht in der aktuellen Bereitschaftserklärung der Marseille-Gruppe „einen Quantensprung im Ringen um den Erhalt der beiden Hochhäuser am Riebeckplatz“, so Sprecher Christian Schmerschneider. Man hoffe nun, dass der Stadtrat seine bisherige ablehnende Haltung hinsichtlich eines Verkaufes der Hochhäuser aufgebe und sich nun durch alle Fraktionen hindurch eine breite Mehrheit für den Erhalt der Hochhäuser finde.