Verein will mehr Deutsch im Radio

von 19. Juni 2011

Deutsche Musik im Radio wird zur Ausnahmeerscheinung. Selbst die öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen wandeln sich immer mehr. So ist bei dem für ein älteres Publikum ausgerichtete Sender MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt nur noch jeder zweite bis dritte Titel deutschsprachig.

Doch dagegen will sich nun der Verein Deutsche Sprache (VDS) wenden. Er ruft für den 2. Juli um 11 Uhr zu einer Demonstration für mehr deutscher Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf. Der Umzug beginnt vor dem Leipziger Hauptbahnhof führt über Nikolaistraße, Brühl, Böttchergasse, Katharinenstraße, Markt, Grimmaische Straße zum MDR-Studio Augustusplatz 9a, am Fuße des MDR-Hochhauses. Vorbild ist dabei Frankreich. Dort müssen 40 Prozent aller Titel im Radio französischsprachig sein.

Organisiert hat die Demonstration Peter Jaensch, Leiter der Regionalgruppe Dresden des VDS, mit Unterstützung der VDS-Geschäftsstelle in Dortmund. „Es gibt keine bessere englische oder deutsche Musik. Es gibt nur Musik, die uns begleitet. Somit geht es weder um Sprache, noch um Musik. Es geht um politische und wirtschaftliche Interessen: Um den aus Gebühren finanzierten Absatz der englischsprachigen musikalischen Massenware! Es ist höchste Zeit, sich einzumischen. Im eigenen Land für deutsche Musik zu kämpfen, ist schlimm“, so Jaensch. Arne-Grit Gerold, Leiterin der halleschen Regionalgruppe des VDS, ergänzt: „Erst jüngst hat der MDR zu seinem heutigen Tag der offenen Tür bewiesen, das den von Rundfunkgebühren bezahlten öffentlich-rechtlich Verantwortlichen nicht nur bei der Musikauswahl auf die Sprünge geholfen werden muss. Auch sprachlich hapert es vielmals an einer verständlichen Ausdrucksweise.“