„Memoria“ umschließt Erinnerungen

von 28. April 2011

Ein Pflegeheim und Kunst. Auf den ersten Blick bringen das wohl die wenigsten zusammen. Doch die Paul-Riebeck-Stiftung in Halle (Saale) hat im vergangenen Jahr ein mit 6.000 Euro dotiertes Förderstipendium ausgeschrieben. 21 Künstler bewarben sich.

Gewinnerin war Andrea Flemming. Und die präsentierte nun das Ergebnis ihrer sechsmonatigen Arbeit. Eine Erinnerungskette aus Glas und Fotografie mit dem Titel „Memoria“. Der lateinische Begriff „Memoria“ bedeutet „Andenken“ und meint „Zeit als Gegenstand der Erinnerung“. „Nach Gesprächen mit Stiftungsbewohnern wurde mir klar, dass gerade Erinnerungspflege zu einem wichtigen Bestandteil des Altwerdens gehört. Die unterschiedlichen Bildmotive hinter den einzelnen Glasobjekten sollen deshalb beim Betrachter positive Assoziationen zur eigenen Biografie hervorrufen. Durch eine spezielle Oberflächenbeschichtung des Glases entstehen Spiegelreflexe, die den Eindruck der Ferne, Distanz, aber auch Leichtigkeit verstärken – eben ganz wie bei einer bewahrten Erinnerung“, erklärte die Burg-Absolventin.

In festlicher Atmosphäre übergab Andrea Flemming ihre Installation am Donnerstag offiziell in die Hände der Paul-Riebeck-Stiftung. Gäste der Vernissage wie Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und Ulrich Klieber, Professor für Bildnerische Grundlagen an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, zeigten sich beeindruckt vom Objekt, das ab sofort im Foyer des ersten Obergeschosses des Riebeck-Stifts in der Kantstraße 1 zu sehen ist.